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Zusammen mit dem Partner Air Berlin, die 24 Prozent an Niki hält, sei Niki heute bereits die Nummer eins im Deutschlandverkehr, so Lauda.

Foto: AP/Ronald Zak
Wien - Niki Laudas Billigfluggesellschaft "Niki" hat im Jahr 2007 zum vierten Mal in Serie einen Gewinn verzeichnet. Bei einem Umsatz von 186 Mio. Euro wurde ein operatives Ergebnis von "deutlich über einer Million" eingeflogen, "damit haben wir den Gewinn verdoppelt", erklärte der dreifache Formel I-Weltmeister am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Zahl der Passagiere erhöhte sich 2007 um gut 30 Prozent auf 1,7 Millionen Fluggäste.

Im laufenden Jahr 2008 soll der Umsatz weiter auf 220 Mio. Euro steigen, angepeilt wird ein Ergebnis von 2,1 Mio. Euro. Mit der geplanten Expansion - neue Flugzeuge und die beiden neuen Ziele Belgrad und Mailand-Malpensa - sollen 100 neue Mitarbeiter die Zahl der Niki-Mitarbeiter auf 400 erhöhen.

Ergebnisplus trotz steigender Spritpreise

Lauda ist mit der Entwicklung überaus zufrieden. Die Ergebnisverbesserung sei trotz um fast 60 Prozent höherer Spritpreise erreicht worden. Gegen steigende Preise hat sich Niki am Finanzmarkt durch Hedging abgesichert. Auf die Preise kommt ein Kerosinzuschlag von aktuell 18 Euro je Flug, zusätzlich wird die Preiskurve - ausgehend vom Billigpreis von 29 Euro (plus Steuern und Gebühren) - nach Bedarf angehoben. Bei hohen Treibstoffpreisen "müssen wir die Preiskurve früher anheben", so Lauda.

Der größte Teil des Wachstums entfiel auf die linienmäßig durchgeführten Städteflüge, die von Business- und Freizeitkunden gleichermaßen frequentiert werden. Im abgelaufenen Jahr 2007 wurde das Niki-Streckennetz um Moskau (täglich) und München (zwei Mal täglich) auf nunmehr neun Ziele ausgeweitet, dazu kamen Verdichtungen der Frequenzen von Wien nach Paris (nunmehr 2 Mal täglich) und Rom (jetzt täglich). Auf der touristischen Strecke Wien-Palma de Mallorca beförderte Niki auf mehr als 2.000 Flügen insgesamt 300.000 Passagiere.

Weiteres Wachstum

Mit neuen Flugzeugen will Lauda das Wachstum weiter vorantreiben. Niki hat Optionen für zehn neue Flugzeuge in Fixbestellungen umgewandelt. Mit dieser Bestellung im Wert von einer halben Milliarde Euro sollen in den nächsten Jahren laufend neue Flugzeuge der Airbus A320-Familie mit 180 Sitzen dazukommen. Bis 2014 soll die Niki-Flotte aus 20 Flugzeugen bestehen. Aktuell fliegt Niki mit acht Flugzeugen, die neunte Maschine kommt im Mai dazu.

Im März fliegen Niki-Maschinen neu nach Mailand-Malpensa (zwei Mal täglich) und nach Belgrad (täglich). Zusätzlich sollen bestehende Verbindungen verdichtet werden, um verstärkt Business-Kunden anzusprechen. Die Aufnahme weiterer Strecken ist im laufenden Jahr nicht geplant.

Zusammen mit dem Partner Air Berlin, die 24 Prozent an Niki hält, sei Niki heute bereits die Nummer eins im Deutschlandverkehr, sagte Lauda. Gemeinsam werden neun Ziele in Deutschland angeboten - Berlin, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg, Münster, München und Frankfurt.

Flughafen Wien stößt an seine Grenzen

Lauda hat darüberhinaus wenig Verständnis für eine geplante Verschärfung der Nachtflugbestimmungen am Flughafen Wien. "Man baut eine dritte Piste, um den Verkehr zu den Spitzenzeiten zu bewältigen, aber zugleich muss man sich bei den Nachtflügen beschränken", beklagte Lauda. Angesichts der Knappheit der Start- und Landerechte (Slots) werde das längerfristig zu Problemen führen.

Laut Ergebnis des Mediationsverfahrens mit den Flughafen-Anrainern steht künftig ab 20.30 Uhr nur noch eine der derzeit zwei Pisten am Flughafen Wien-Schwechat für Starts und Landungen zur Verfügung. Laut dieser Einigung dürfen ab 2009 in der Nacht statt derzeit elf nur noch acht Flugbewegungen stattfinden, auch wenn die lange geforderte dritte Piste fertiggestellt ist. "Der Flughafen Wien stößt an seine Grenzen", so Lauda. Er appelliert an die Politik, sich hier klar zu äußern.

Ausdrücklich sprach sich Lauda für das Modell des Emissionshandels aus, er kritisiert allerdings Vorschläge zur Einführung einer zusätzlichen Kerosinsteuer. "Es muss alle Airlines weltweit genauso treffen", sagte Lauda. Auch wenn die Luftfahrt nur zwei Prozent zu den weltweiten Emissionen beitrage, sei der Emissionshandel grundsätzlich sinnvoll, "aber bitte für alle", so der Niki-Chef. (APA)