Linz - Kräftig angestiegen ist die Gruppe jener von Gewalt betroffenen Frauen, die über kein eigenes Einkommen verfügen und im Frauenhaus Hilfe suchen, wurde bei einer Pressekonferenz am Montag in Linz erläutert. Sie seien vom Partner abhängig und verlassen ihn erst im Extremfall. Im vergangenen Jahr wurden 167 Frauen und 186 Kinder in den oberösterreichischen Frauenhäusern betreut. Über zwei Drittel der Misshandler stelle noch immer die Gruppe der Ehemänner, teilte der zuständige Landesrat Josef Ackerl (S) bei der Pressekonferenz mit. Die fünf Frauenhäuser in Oberösterreich bieten Frauen und Kinder, die akuten psychischen, physischen oder sexuellen Gewalterfahrungen ausgesetzt sind, Schutz, Hilfe und Betreuung, so Ackerl. Mit der Anfang des Vorjahres in Kraft getretenen Novelle des oberösterreichischen Sozialhilfegesetzes gelang die gesetzliche Verankerung und Existenzsicherung der oberösterreichischen Frauenhäuser. 21- bis 40-Jährigen stellen rund zwei Drittel aller Klientinnen In den Frauenhäusern suchen Betreuerinnen mit den Klientinnen Wege, Ziele - wie Wohnung, Trennung oder Arbeit - zu erreichen. Zur Zeit arbeiten 28 Beschäftigte in Oberösterreichs Frauenhäusern. Die meisten Betroffenen verweilen entweder ein bis sieben Tage oder ein bis drei Monate in den Frauenhäusern. Die 21- bis 40-Jährigen stellen rund zwei Drittel aller Klientinnen, so Ackerl. Bei der finanziellen Situation dominieren zwei Gruppen: jene mit unselbstständigem und jene ohne Einkommen. Während die erste Gruppe im Lauf der Jahre ab genommen habe, stieg die Zahl der Frauen ohne Einkommen kräftig an: von 19,7 Prozent im Jahr 1995 auf 31,7 Prozent im Vorjahr, informierte der Landesrat. Entsprechend den Vorgaben nach dem neuen Sozialhilfegesetz tragen seit dem 1. Jänner 1999 das Sozialressort des Landes und im Umlageverfahren die Sozialhilfeverbände und Magistrate die überwiegende finanzielle Hauptlast für den Erhalt der Frauenhäuser in Oberösterreich, erklärte Ackerl. Der Großteil der Frauen schaffe nach einem Aufenthalt im Frauenhaus den Ausstieg aus der Gewaltbeziehung, stellte der Landesrat fest. (APA)