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Grafik: APA
Wien - Die österreichische Investmentfondsbranche hat 2007 wie bereits im Jahr davor einen Rückgang verzeichnet. Die 24 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften haben im Berichtsjahr ein Gesamtvolumen von 163,75 Mrd. Euro verzeichnet, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 3,6 Mrd. Euro oder um 2,2 Prozent, teilte die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) am Freitag mit.

"Die turbulenten Entwicklungen auf den Kapitalmärkten haben zu einer spürbaren Verunsicherung der Investoren geführt, die zunehmend Gelder aus den in den letzten Jahren gut performenden Fonds abgezogen haben", begründet der VÖIG die Entwicklung. Damit hätten sich die Erwartungen in das Jahr 2007 nicht erfüllt - nach dem Rekordjahr 2005 und einem zufriedenstellenden Ergebnis 2006.

Die Entwicklung im einzelnen: In der Höhe von 2,95 Mrd. Euro wurden Anteile rückgelöst, 3,8 Mrd. Euro wurden an die Anteilsinhaber ausgeschüttet, und 3,15 Mrd. Euro stammen aus Performancezuwachs. Dabei hätten sich die Marktverwerfungen auch in der Performenceentwicklung widergespiegelt: Die auf Österreich spezialisierten Aktienfonds sowie die Euroland-Aktienfonds konnten nur leichte Zuwächse erzielen (+2,3 bzw. +3,9 Prozent). Die US-Aktienfonds verloren auf Eurobasis rund 4,4 Prozent.

Osteuropa stark gefragt

Die Fonds mit Anlageschwerpunkt Osteuropa - eine Kernkompetenz der österreichischen Fondsindustrie - waren in diesem schwierigen Umfeld mit durchschnittlich 25,8 Prozent Plus die "Star-Performer".

Im festverzinslichen Bereich verloren die Dollarrentenfonds (-4,8 Prozent auf Eurobasis). Europäische Rentenfonds performten leicht positiv (+0,6 Prozent), die Geldmarktfonds mit durchschnittlich +2,1 Prozent etwas besser.

Neu aufgelegt wurden im Berichtsjahr 289 Fonds, 153 davon im institutionellen Bereich und 136 als Publikumsfonds. Insgesamt verwalten die 24 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften 2.318 Wertpapierfonds, davon 1.131 Publikumsfonds, 478 Großanlegerfonds und 709 Spezialfonds.

Trend zu Garantiefonds

Weiter ungebrochen ist der Trend zu Garantiefonds, deren Volumen sich seit Jahresbeginn um 19 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro erhöhte.

Trotz negativer Entwicklungen bei den Immobilien-Aktiengesellschaften und trotz häufiger Falschbezeichnungen dieser Produkte als "Fonds" hätten die vier heimischen Immobilien-Investmentfonds eine positive Performance von 19,5 Prozent verzeichnet, ihr Fondsvolumen wuchs per Ultimo 2007 auf 1,83 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Einjahresperformance betrug 4,8 Prozent.

Im Oktober 2007 wurde die neu gegründete Immobilieninvestmentfondsgesellschaft "Erste Immobilien Kapitalanlage GesmbH" neu als VÖIG-Mitglied aufgenommen. Die Gesellschaft wird ihre ersten Fonds in den nächsten Monaten auflegen. (APA)