Wien - Kritik an der von der Regierung geplanten Anhebung der Zuverdienstgrenze für Frauen in Karenz von derzeit knapp 4.000 auf 20.000 Schilling übte am Montag SPÖ-Frauenchefin Barbara Prammer. Diese Debatte gehe am Kern vorbei. Vielmehr sollte ein "neues Modell der Elternzeit angedacht werden, das sich an der Arbeitslosenversicherung orientiert". Ideal wäre für Prammer ein Elternzeit-Modell, das auch für Männer attraktiv sei und Frauen nicht zu lange aus dem Arbeitsmarkt dränge. Wenn die Regierung ihre Forderung nach Wahlfreiheit ernst nehme, dann solle sie Möglichkeiten schaffen, die das Familieneinkommen während der familienbedingten Berufsunterbrechung nicht zu stark sinken lassen. Als "logische Forderung" sieht Prammer daher "ein einkommensabhängiges Modell" als den richtigen Weg zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Prammer machte darauf aufmerksam, dass durch eine Erhöhung der Zuverdienstgrenzen das Karenzgeld zum reinen Kindergeld würde: Mit dem Konzept des Karenzgelds als Versicherungsleistung habe dies nichts mehr zu tun. "Frauen würden wesentlich mehr von einer Verbesserung der Schutzbestimmungen profitieren, als von einer Anhebung der Zuverdienstgrenzen", sagte Prammer und monierte, dass gerade die Schutzbestimmungen mit einer Anhebung der Zuverdienstgrenze in dieser Höhe ausgehebelt würden. (APA)