Pristina/Belgrad - Die Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo durch Pristina soll allem Anschein nach nicht vor der Parlamentswahl in Spanien am 9. März erfolgen. Die albanischsprachige Tageszeitung "Express" berichtete am Freitag unter Berufung auf ein ungenanntes Mitglied des Verhandlerteams aus Pristina, dass die Europäische Union ein diesbezügliches Anliegen Spaniens offenbar unterstütze.

In Madrid wird dem Blatt zufolge befürchtet, dass die Proklamation der Unabhängigkeit durch Pristina den eigenen separatistischen Kräfte vermehrten Zulauf bei dem Urnengang verschaffen könnte. Spanien ist neben Rumänien, Zypern und der Slowakei jener EU-Staat, der die meisten Bedenken hinsichtlich einer Unabhängigkeit des unter UN-Verwaltung stehenden Kosovo im Süden Serbiens hat.

Führende Politiker im Kosovo haben wiederholt eine baldige Ausrufung der Unabhängigkeit in Aussicht gestellt, ohne allerdings einen genauen Termin zu nennen. Bisher war davon ausgegangen worden, dass die Proklamation der Eigenstaatlichkeit unmittelbar nach der Präsidentschaftswahl in Serbien - also nach der erwarteten Stichwahl am 3. Februar - erfolgen soll. Nun könnte sich der früheste Termin auf den 10. März verschieben. (APA)