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Der alte und neue Premier Ivo Sanader (vorne, Mitte) mit seinem neuen Kabinett. In der ersten Reihe die vier Vizepremiers (v. re.): Slobodan Uzelac von der Serben-Partei SDSS (Regionalentwicklung, Wiederaufbau), Liberalen-Chefin Djurdja Adlešiæ (Inneres) sowie Jadranka Kosor (HDZ/Soziales, Menschenrechte) und Damir Polanèec (HDZ/Wirtschaft).
Zum ersten Mal in der Geschichte des jungen kroatischen Staates wird eine Partei der serbischen Minderheit formeller Koalitionspartner (siehe Interview). Außerdem resultierten die relativ langen, aber am Ende erfolgreichen Verhandlungen der HDZ mit den Partnern, dem HSS/HSLS-Bündnis (Bauern und Liberale), mit acht Vertretern der nationalen Minderheiten sowie mit einem Abgeordneten der Pensionistenpartei in einem ziemlich detaillierten Koalitionsvertrag von 119 Seiten.
In seiner Rede vor dem Parlament formulierte Sanader auch die allgemeinen Ziele der neuen Regierung. Das seien außenpolitisch der Nato-Beitritt, wofür Kroatien bereits beim Nato-Gipfel in Bukarest Anfang April die Einladung erwartet, und der Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen; innenpolitisch die Fortsetzung der Reformen, vor allem in der Justiz, Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen, Entwicklung der Wirtschaft, Investitionen und verstärkte staatliche Sorge für unterentwickelte Regionen.
Scharfe Replik
In seiner scharfen Antwort sagte der sozialdemokratische Oppositionsführer Zoran Milanoviæ, er sehe nur eine schöne Wunschliste ohne konkrete Maßnahmen, wie die Regierung mit vielen Problemen fertig werden wolle. Außerdem wären einige der soeben vorgestellten Minister in entwickelten EU-Staaten wegen diverser Affären längst abgesetzt oder müssten sich sogar vor der Justiz verantworten.