Bangkok - Einen Tag nach der blutigen Separatistenattacke gegen Soldaten im muslimischen Süden Thailands sind dort am Dienstag bei einem Bombenanschlag 37 Menschen verletzt worden. Der Sprengsatz sei in einem Motorrad in der Nähe des vielbesuchten Marktes von Yala deponiert gewesen, berichtete die Polizei. Die Explosion sei ferngesteuert mit einem Handy ausgelöst worden. In der Nachbarprovinz Narathiwat waren am Montag acht Soldaten in einen Hinterhalt geraten und ermordet worden. Das teilte ein Armeesprecher mit. Über Opfer auf der Seite der Guerilleros machte er keine Angaben. Beide Seiten hätten sich einen halbstündigen Kampf geliefert. Das Überfallkommando sei anschließend in der Provinz Narathiwat im Dschungel verschwunden.

In der Grenzregion zu Malaysia sind seit dem Ausbruch des Religionskonflikts Anfang 2004 über 2600 Menschen ums Leben gekommen. Die Separatisten streben nach Abspaltung der fünf mehrheitlich islamischen Südprovinzen Narathiwat, Yala, Pattani, Satun und Songkhla. Über 90 Prozent der Einwohner Thailands sind Buddhisten, während sich etwa fünf Prozent zum Islam bekennen. Zahlreiche Muslime aus dem Süden sind in das benachbarte Malaysia geflüchtet. Thailand (damals Siam) hatte diese Region erst 1902 annektiert.

Schutz von Lehrern

Die Soldaten waren als Patrouille zum Schutz von Lehrern im Einsatz, die seit Monaten von muslimischen Untergrundkämpfern, von denen einige in Libyen ausgebildet wurden, bedroht werden. Dutzende sind bereits ermordet worden. Die Separatisten betrachten die Lehrer als Repräsentanten der thailändischen "Besatzer". Die Regierung in Bangkok verschärfte den Militäreinsatz und verhängte zeitweise das Kriegsrecht in den südlichen Provinzen. (APA)