Bagdad - Ein irakischer Richter ist am Montag in Bagdad einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Auch der Fahrer von Amir Jawdat al-Naeib wurde nach Angaben des Justizministeriums bei dem Feuerüberfall im Stadtteil Mansour im Westen der Hauptstadt getötet.

Der ranghohe Richter, der auch Mitglied des Obersten Justizrates ist, war auf dem Weg ins Büro, als er aus zwei Autos heraus von Unbekannten beschossen wurde.

Basra: Schiiten-Milizionär ermordet

In der südirakischen Stadt Basra haben Unbekannte am Montag den lokalen Sprecher der "Mahdi-Armee", der Miliz des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr, ermordet. Ein Mitglied der Sadr-Bewegung sagte, Fayad al-Moussavi sei im Stadtzentrum erschossen worden. Der Mord sei ein "brutales Verbrechen, das sich gegen die Sadr-Bewegung richtet". Die britischen Truppen hatten sich Ende 2007 aus Basra zurückgezogen. In der Stadt ringen mehrere schiitische Parteien um die Macht.

Von den USA wird die "Mahdi-Armee" als eine vom Iran gesteuerte terroristische Organisation eingestuft. Sie wird für Folter, Entführung und Ermordung Hunderter von Sunniten verantwortlich gemacht. Die Zahl der Mitglieder dieser Miliz wird auf bis zu 60.000 geschätzt. Sie hat vor allem bei den Schiiten in Bagdad und im Süden des Landes und unter den ärmeren Bevölkerungsschichten großen Zulauf. Die USA hatten dem Iran vorgeworfen, die Befriedungsbemühungen im Irak durch verstärkte Waffenlieferungen an Milizen gezielt zu torpedieren. Schiitische Gruppen wie die "Mahdi-Armee" und die im Iran ausgebildete "Badr-Brigade" des in der irakischen Koalitionsregierung vertretenen "Obersten Islamischen Rates im Irak" (SIIC) (früher SCIRI) von Abdulaziz al-Hakim hätten wieder vermehrt Waffen, Munition und Ausbildungshilfen aus dem Iran erhalten.

Die US-Armee teilte unterdessen mit, ein amerikanischer Soldat sei am vergangenen Samstag durch eine Sprengstoffattacke in der nördlichen Provinz Ninive ums Leben gekommen. Vier weitere Soldaten seien verletzt worden. (APA)