Hamburg - Als Reaktion auf die besorgniserregende Zunahme neonazistischer Aktivitäten in Deutschland startet das Hamburger
Magazin "Stern" in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe die Aktion "Mut gegen rechte Gewalt". Die Redaktion hat laut eigenen
Angaben bei deutschen Unternehmen schon rund eine Million Mark (511.292 Euro/7,04 Mill. S) gesammelt. Der Verlag Gruner+Jahr, in
dem der "Stern" erscheint, und der Mutterkonzern Bertelsmann AG trugen jeweils 150.000-Mark (76.694 Euro/1,055 Mill. S) bei.
Mit dem Geld soll die Arbeit von Projekten unterstützt werden, "die schnell und direkt vor Ort" handeln. Als erstes wird der "Stern" einer
Initiative auf die Beine helfen, die der Berliner Ex-Staatsschützer und Kriminologe Bernd Wagner nach dem gleichnamigen Projekt in
Schweden konzipiert hat: "Exit". "Exit Deutschland" soll aussteigewilligen RechtsextremistInnen dabei helfen, sich aus Neonazi-Gruppen und
-Organisationen zu lösen. Finanzielle Hilfe soll beispielsweise auch die "Opferperspektive Brandenburg e.V." bekommen, die sich um die
Opfer rechter Gewalt kümmert.
Bei der Auswahl der Projekte in ganz Deutschland arbeitet der "Stern" eng mit der "Amadeu-Antonio-Stiftung" zusammen. Der Angolaner
Amadeu war 1990 das erste Todesopfer rassistischer Gewalt nach dem Fall der Mauer. Schirmherr der Stiftung ist der Präsident des
Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse. (APA)