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Michael Walchhofer

Foto: APA/AP/Joensen
Kitzbühel - Da die Kitzbühel-Abfahrt 2007 abgesagt hat werden müssen, geht Michael Walchhofer am Samstag als Titelverteidiger auf die Streif. Mit seinem Erfolg am 21. Jänner 2006 hat sich der Salzburger einen Lebenstraum erfüllt. "Emotional war das der schönste Sieg meiner Karriere. Das war das Größte", meinte Walchhofer, immerhin Weltmeister 2003, Olympia-Zweiter 2006, Sieger von 13 Weltcup-Rennen und zweifacher Abfahrts-Weltcup-Gewinner.

Auch ein klares Zeichen dafür, welchen Stellenwert ein Sieg auf der Streif für die Athleten hat. Und das wird heuer erst recht so sein. "Ohne WM und Olympia ist Kitzbühel der Höhepunkt der Saison, das ist unser Großereignis in diesem Jahr", erklärte der 32-Jährige. Erst kürzlich hat Walchhofer einen Zusammenschnitt seines Kitz-Sieges gesehen. "Es ist jedes Mal ein schönes Gefühl. Weil dieser Erfolg so ein geiles und emotionelles Erlebnis war."

Die unvergessliche Siegerehrung

Auch, weil ihn der Salzburger mit Startnummer 30 und damit als letzter der Sieganwärter holte. "Als ich mit Nummer 30 abschwang und den Einser auf der Tafel sah, wusste ich, dass mir in diesem Fall keiner mehr den Sieg nehmen kann." Das eindrucksvollste Erlebnis war für Walchhofer dann die Siegerehrung, wo er vom Zielhaus aus von zehntausenden Fans bejubelt wurde. "Das war der schönste Moment. Das hat mich sehr berührt." Im Vergleich dazu sei etwa die Siegerehrung bei Olympia 2006 in Sestriere "emotional ein Schas" und "Olympia nicht würdig" gewesen.

Kitz ist also von A bis Z Adrenalin pur, auch für Walchhofer: "Hier baut sich die Spannung ganz von selbst auf, da braucht keiner irgendetwas dafür tun. Und am Renntag beim Besichtigen sieht man die Massen im Zielraum. Am Start ist dann der Adrenalin-Pegel so hoch wie nirgends anders, vor meinem Sieg war ich gespannt wie eine Feder. Es geht gleich zur Sache, extrem steiler Starthang und Mausefalle, quasi von null auf hundert."

Durch das perfekte Fokussieren auf den Tag X bezeichnet Walchhofer den Kitz-Erfolg nicht nur emotional, sondern auch mental als seinen größten Sieg. "Von Skifahren her war es aber maximal ein Gesellenstück. Da waren Garmisch und der WM-Sieg meine Meisterstücke." Daheim in Zauchensee hat der Sieg in Kitz ein eigenes Regal, inklusive Foto, Startnummer und Pokal.

Auch Walchhofer weiß, dass 2008 in der Gamsstadt der große Favorit Bode Miller heißt. Doch der dreifache Familienvater sagte dem US-Boy den Kampf an: "Von seinem Vorsprung in Wengen hat Miller hier in Kitz wenig bis gar nichts. Wenn ich meinen Lauf gescheit runter bekomme, dann müssen die anderen auch dazuschauen." Und die Form stimmt, trotz Platz vier zuletzt in Wengen und des Verlustes des "Roten Trikots" im Abfahrts-Weltcup: "Zwei Siege in fünf Abfahrten, da kann man aber nicht von einer schlechten Saison sprechen."

Dass Aksel-Lund Svindal nach seinem schweren Sturz in Beaver Creek auch hier in Kitz nicht fahren kann, sieht "Walchi" so wie fast alle anderen Kollegen als großen Verlust. "Er war sensationell in Form. Wäre er weiter gefahren, hätte es sicher einige Sieger gar nicht gegeben. Es ist sehr schade für den Skisport, immerhin war er gemeinsam mit dem Benni Raich der Beste der vergangenen Saison."(APA)