Linz - Eine Annäherung gibt es in den Parteienverhandlungen über die Zukunft des oberösterreichischen Landesversorgers Energie AG (EAG). Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) hat am Freitag angeboten, den Anteil von Finanzinvestoren auf 25 Prozent zu senken. Der Plan von ÖVP und Grünen hatte ursprünglich 26 bis 27 Prozent vorgesehen. "Der Landeshauptmann bewegt sich in die richtige Richtung", erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider (SPÖ).
"Ich habe die Hand weit ausgestreckt", betonte Pühringer. Zuerst sei der Börsengang abgeblasen und nun der angestrebte Anteil der Investoren gesenkt worden. "Mehr kann ich nicht entgegenkommen", sagte der Landeshauptmann. Er stellte fest, dass private Investoren durch eine klare Dividendenvereinbarung keinen Druck auf den Strompreis ausüben könnten.
Rekordergebnis
Haider zitierte aus einer aktuellen Umfrage des Linzer Instituts Jaksch & Partner mit 800 Befragten: Demnach würden mehr als zwei Drittel der Oberösterreicher für Wasser und Strom in öffentlicher Hand eintreten. Man sollte die Chance, dass sich Energieversorger an der EAG beteiligen, auf jeden Fall nützen, so Haider. Er kündigte für kommende Woche das Bewertungsgutachten zum Landesversorger und ein Vier-Augen-Gespräch mit Pühringer an.
Dieser erklärte, dass er Haider angeboten habe, "Tag und Nacht" für Verhandlungen bereitzustehen. Der Landeshauptmann betonte aber gleichzeitig, dass am 31. Jänner die Beschlüsse für eine Teilprivatisierung im Landtag fallen sollen. Haider hingegen sieht keinen Zeitdruck. Er verwies auf den "Rekordgewinn" der EAG. "Warum sollte man sie dann im Rekordtempo privatisieren?", fragte der Landeshauptmann-Stellvertreter. (APA)