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Aggressiv wie in seinen besten Tagen, bezwang Hermann Maier den Super G,...

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...schwang zufrieden ab...

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...und gesellte sich zu Marco Büchel auf das Podest.

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Kitzbühel - Hermann Maier hat im Weltcup-Super-G von Kitzbühel nur um 16 hundertstel Sekunden den Sieg verpasst. Der sechsfache Hahnenkammsieger musste sich am Freitag nur Marco Büchel geschlagen geben. Für den Liechtensteiner hat sich das volle Risiko bezahlt gemacht, er toppte den von ihm gehaltenen Rekord als ältester Weltcupsieger und.

Mario Scheiber auf Rang drei

Auf der extrem unruhigen Streif landeten mit dem Österreicher Mario Scheiber und dem Schweizer Didier Cuche zwei Fahrer auf dem dritten Rang (jeweils 0,33 zurück), das Podest war mit Ausnahme von Scheiber (24) eines der ältesten der Geschichte, bringen es die Head-Fahrer Büchel (36), Maier (35) und Cuche (33) doch zusammen auf 104 Jahre. "Ein Traum, das ist das allergrößte für mich. Ich war unglaublich nervös, vor allem als der Herrmann fuhr! Ein riesiges Kompliment an ihn für diese Leistung hier", sagte Büchel, der sein viertes Weltcuprennen gewann.

Büchel feierte mit dem Super-G-Sieg in dem großereignislosen Jahr einen "Weltmeistertitel". "Der Olympia-Sieg wäre die Abfahrt morgen", sagte der stets gut gelaunte Routinier. Für diesen Fall hat er auch eine Wette abgeschlossen. "Wenn ich beides gewinne, trete ich auch im Slalom am Sonntag an." Mit dem Super-G-Sieg hat er selbst nicht gerechnet. "Der Super-G war immer ein bisserl schwierig, die Abfahrt ging mir leichter von der Hand." Der Schlüssel zum Erfolg? "Sinnlose Attacke. Man muss da schon Vollgas geben. Es war aber nicht so schwierig gesteckt."

Bei Zwischenzeiten vor Büchel

Maier fuhr ein unglaubliches Rennen und rief bei seinem besten Ergebnis für seine neue Skifirma Erinnerungen an seine besten Zeiten wach. Der Gewinner von fünf Super-G und einer Abfahrt auf der Streif lag bei allen Zwischenzeiten voran, erst im Ziel leuchtete der Rückstand auf. Maier jubelte und ärgerte sich zugleich ein wenig, er zeigte mit den Händen auf den Hang und erklärte später seine Reaktion wie folgt: "Beim Hausberg war ich vielleicht ein bisschen zu direkt und habe nicht die Geschwindigkeit mitgenommen. Aber es war ein super Rennen, es hat riesengroßen Spaß gemacht, ich bin sehr zufrieden."

Der Flachauer war das erste Mal seit 20. Dezember 2006 im Super-G von Hinterstoder (Dritter) wieder auf dem Podest, Platz zwei ist das zugleich "schlechteste" Ergebnis in einem Kitz-Super-G für ihn. "Ich habe es einfach sehr gern hier herunter, ich kann meine Technik gut ausspielen und beschleunigen. Es ging zur Sache und war wieder wunderschön, speziell der Mittelteil. Ich war mir nicht so sicher vor dem Rennen, denn mein bestes Super-G-Ergebnis in diesem Winter war ein achter Platz. Aber ich wusste, es ist sehr viel möglich." Für die Abfahrt wünscht er sich, dass es sehr kalt und eisig wird. "Das wäre die Hoffnung, aber das wird es nicht spielen."

"Sensationell auf seine alten Tage"

Mit Scheiber landete ein weiterer Österreicher auf dem Podest. "Die Pause wegen der Schienbeinprobleme war gut, ich habe mich richtig wohl gefühlt, bin schmerzfrei und natürlich sehr zufrieden. Die Verhältnisse von der Sicht her waren unterschiedlich, aber ich will keine Ausreden finden, ich habe alles gesehen. Und ich hoffe, der Sieg kommt heuer noch."

Zu Maier meinte er: "Sensationell auf seine alten Tage, man kann nur den Hut ziehen. Er hat die Klasse, er ist nach wie vor ein super Skifahrer." Zufrieden war auch Cuche, dass er nach einem schweren Fehler noch aufs Podest gefahren war. Zum Rennausgang meinte er: "Ich hatte Hermann noch nicht abgeschrieben, es ist schön für ihn. Und es ist gut, dass der Marco mit uns trainiert, so muss ich auch wieder mehr Vollgas geben."

Drittbester Österreicher war Benjamin Raich als Siebenter hinter dem Kanadier Robbie Dixon, der mit Startnummer 43 noch auf Platz sechs fuhr. Der Pitztaler verteidigte die Führung im Gesamtweltcup, in der Super-G-Wertung ist er hinter Cuche Zweiter: "Ich habe keine Fehler gemacht, die letzte Konsequenz hat noch ein bisserl gefehlt. Für die Abfahrt muss ich mich steigern."

Walchhofer fehlerhaft

Für die weiteren ÖSV-Herren lief es nicht so gut. Michael Walchhofer (27.) hatte eine fehlerhafte Fahrt und Riesenglück, weil er ein paar Schläge erwischte. "Ich bin fürchterlich enttäuscht. Ich hatte fast einen Steher", sagte er. "Für Hermann wäre es ein Traum gewesen, wenn ihm der Sieg gelungen wäre. Ich glaube, dass er jetzt wieder das notwendige Selbstvertrauen hat für die nächsten Rennen. Mir hat es ein bisschen an Selbstvertrauen gekostet."

Christoph Gruber (16.) hatte gleich zwei Schrecksekunden zu überstehen, beim ersten Schlag stellte es ihm den linken Ski fast quer. Matthias Lanzinger landete auf Rang 17, Hannes Reichelt auf 21 und Georg Streitberger auf 26.