Prag - Die österreichische Strabag schickt sich an, die tschechische Bau-Firma JHP, welche auf Brückenbauten spezialisiert ist, zu übernehmen. Wie die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" (Freitag-Ausgabe) weiters berichtete, wartet man nur mehr auf die Zustimmung der tschechischen Wettbewerbsbehörde (UOHS). Der Preis der Transaktion wurde zunächst nicht bekannt, allerdings schätzen die Experten den Wert von JHP auf 350 bis 450 Mio. Kronen (13,5 bis 17,3 Mio. Euro).

Steigerung der Kapazitäten

"Wir machen die Akquisition der Firma JHP deshalb, weil wir die Kapazität unserer Gesellschaft im Bereich des Brückenbaus verstärken wollen. Mit eigenen Kapazitäten konnten wir bisher einige Brücken-Projekte nicht realisieren, die die Bestandteile unserer Aufträge waren", sagte der Vorstandschef von Strabag in Tschechien, Jiri Svoboda, dem Blatt.

Besitzer von JHP, die eine GmbH. ist, ist Vaclav Jelinek. 2006 erzielte die Firma einen Umsatz in Höhe von 750 Mio. Kronen (28,7 Mio. Euro) und einen Netto-Gewinn 87,5 Mio. Kronen.

Auf ihren Internet-Seiten (www.jhp-mosty.cz) präsentiert sich JHP als eine private, 1990 gegründete Firma, die sich auf Brückenbauten konzentriert.

Immer mehr tschechische Baufirmen wurden zuletzt von ausländischen strategischen Investoren übernommen. Grund ist die Tatsache, dass viele Besitzer dieser Firmen haben niemanden in der Familie, wem sie das Unternehmen übergeben könnten, weil in Tschechien die Tradition der Familienfirmen fehle. Außerdem sei nun "die beste Zeit" für die Verkäufe der Unternehmen, meinen heimische Experten. (APA)