Der Saft der Zwiebel hilft gegen Schnupfen

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Wien - Seit Ausruf der Grippewelle ist das Medikament Tamiflu in den Bundesländern zur Therapie auf Kassenrezept verschreibbar. Viele Betroffene greifen aber auch zu homöopathischen oder alten Hausmitteln. "Homöopathie ist sehr individuell, aber es gibt einige Klassiker", so die Wiener Allgemeinmedizinerin Adriena Stelzig.

Bei Fieber: Tollkirsche, Eisenhut und Eisenphosphat

"Aconitum (Eisenhut) wird zum Beispiel bei akutem Fieber gegeben, wie es bei Grippe häufig der Fall ist. Wenn der Patient eher nicht schwitzt, rot und trocken ist", so Stelzig. Zeigt sich der Betroffene "eher schwitzig" und hat kalte Hände und Füße, dann könne "Belladonna" (Schwarze Tollkirsche) helfen. "Ferrum Phosphorium" (Eisenphosphat) sei dann anzuraten, wenn sich der Patient"bei relativ hohem Fieber noch halbwegs wohl" fühlt, so die Expertin.

Je nach Leitsymptom: Eupatorium, Gelsemium oder Küchenzwiebel

Bei einer Grippe mit Husten und Gelenkschmerzen sei "Eupatorium" (Wasserdost) ein Klassiker. Ist Kopfweh das Leitsymptom, dann könnte "Gelsemium" wirken - umgangssprachlich "Wilder" oder "Falscher Jasmin" genannt. Als Mittel bei Schnupfen - "wenn es überall rinnt, Augen und Nase" - sei "Allium Cepa", die Küchenzwiebel, bekannt, erklärte Stelzig.

"Homöopathie hilft auch bei echter Grippe"

Sie zeigte sich überzeugt, dass Homöopathie auch bei der "echten" Grippe wirkt: "Man muss das richtige Mittel finden. Funktioniert das nicht, muss man kritikfähig bleiben und auf die Schulmedizin umsteigen."

Bekannte Klassiker: Wickel, Suppen und Tees

Lindenblütentee und Wadenwickel sollen gegen Fieber helfen. Tpopfenwickel zusätzlich bei Husten wirken.

Husten und Halsweh

Gegen Husten, Bronchitis und Halsweh gilt auch ein warmer Kartoffelwickel als altbewährtes Hausmittel: Gekochte Erdäpfel auf einem Handtuch zerdrücken und für rund eine Stunde auf die Brust legen.

Einfacher Sirup bei Husten

Zwiebelsirup - aus mit Honig gekochten, gehackten Zwiebeln gewonnen - soll den Hustensaft aus der Apotheke ersetzen. Auch mit dem richtigen Essen kann man das Immunsystem vorbeugend kräftigen oder die Genesung positiv unterstützen.

Ernährungstipps

"Alle wissen es: Obst und Gemüse jeden Tag. Aber kaum einer tut es", meinte Harald Mangge vom Klinischen Institut für Labordiagnostik "Saisonales" wie Kohlgemüse oder auch Rote Beete sei gut für die Immunabwehr. In der Kalten Jahreszeit habe man wenig Durstgefühl - "auf reichlich Flüssigkeitszufuhr achten", so Mangge.

Nicht zum Essen zwingen

Wer bereits das Bett hüten muss und keinen Appetit hat, soll sich nicht zwingen: "Meist kommt der Hunger, wenn sich der Körper regeneriert hat - nach dem reinigenden Gewitter im Körper." Dann könne man leichte Kost zu sich nehmen, wie zum Beispiel eine Gemüsebouillon. (APA)