Der problembeladene US-Mobilfunkkonzern Sprint Nextel streicht 4.000 Stellen und schließt zahlreiche seiner Geschäfte. Der neue Unternehmenschef Daniel Hesse will damit bis zu 800 Mio. Dollar (545 Mio. Euro) pro Jahr sparen.

125 Läden weniger

Der drittgrößte US-Anbieter macht 125 der konzerneigenen Geschäfte dicht, das sind rund acht Prozent. Aufgegeben werden zudem mehr als 4.000 Vertriebsstellen über Drittunternehmen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Reston (Virginia) am Freitag mit. Insgesamt hat Sprint Nextel derzeit noch rund 20.000 Filialen inklusive bisher rund 1.400 eigener Läden.

Sonderabschreibung

Das Unternehmen erwartet weitere Umsatzrückgänge und schließt eine Sonderabschreibung für das abgelaufene vierte Quartal nicht aus. Im Schlussquartal setzte sich nach neuen Zahlen der massive Schwund bei hochwertigen Kunden mit Jahresverträgen fort. Zum Jahresende 2007 hatten 53,8 Millionen Kunden einen Vertrag bei Sprint Nextel.

Der anhaltende Rückgang und der sinkende Gewinn hatten im Oktober Konzernchef Gary Forsee den Job gekostet. Nach mehr als zwei Monaten Suche berief Sprint Nextel im Dezember den erfahrenen Mobilfunk-Manager Hesse zum Nachfolger.

Schwere Integration

Auch mehr als zwei Jahre nach der Fusion der beiden Unternehmen Sprint und Nextel gestaltet sich die Integration schwierig. Seit Jahresmitte hat sich der Börsenwert von Sprint-Nextel etwa halbiert. Am Freitag verlor die Aktie vorbörslich fast zehn Prozent auf weniger als 11,00 Dollar. (APA)