Interessanter Zusammenhang
Eher falsch. Unsere empirischen Analysen zu Wirtschaftsakademikern zeigen einen interessanten Zusammenhang zwischen Studiengeschwindigkeit und Abschlussnoten als zwei Maße für Studienerfolg einerseits und Jahreseinkommen als Indikator für objektiven Karriereerfolg andererseits.
Bei Berufseintritt fehlt dieser Zusammenhang. Betrachtet man allerdings das erste Berufsjahrzehnt insgesamt, so zeigt sich, dass Personen mit kürzerer Studiendauer und besseren Abschlussnoten mehr verdienen. So haben "schnellstudierende" Personen ein mehr als zehn Prozent höheres Jahreseinkommen im Vergleich zum langsamsten Drittel. Der Unterschied ist noch stärker beim Vergleich von Personen mit guten und schlechten Noten
Wie ist das zu erklären, da es ja einigermaßen unplausibel ist, dass Noten und Studiendauer erst im Laufe der Berufstätigkeit zu wirken beginnen?
"Stukturgleichheit"
Der zentrale Erklärungsansatz geht von einer "Strukturgleichheit" von Studium und Beruf in zentralen Dimensionen aus. Erfolgswirksame Verhaltensweisen im Studium wie "langer Atem", Fähigkeit zur Reduktion komplexer Situationen, Erkennen von Wesentlichem, Aushalten belastender äußerer Bedingungen sowie ein entsprechendes Arbeitsethos scheinen sich nicht nur im Studium, sondern auch im Beruf zu bewähren.