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Der frühere saudiarabische Botschafter in den USA, Prinz Turki al-Faisal: "Viele Araber sehnen sich nach der Zeit, in der ein Friedensvertrag unterschrieben ist."

Foto: REUTERS/Jason Reed
Kronberg - Das arabische Angebot eines umfassenden Friedens an Israel besteht nach den Worten des früheren saudiarabischen Botschafters in den USA, Prinz Turki al-Faisal, weiter. "Die arabische Welt hat mit der (arabischen Friedens-) Initiative (von 2002) den Rubikon von Feindschaft zum Frieden überschritten und Israel die Hand zum Frieden ausgestreckt. Und wir warten (weiter), dass Israel unsere Hand ergreift", sagte Al-Faisal der Deutsche Presse-Agentur dpa im Anschluss an eine Veranstaltung der Bertelsmann Stiftung in Kronberg bei Frankfurt.

Prinz Turki al-Faisal gehört dem inneren Zirkel der saudischen Königsfamilie an und gilt als Mitinitiator der arabischen Friedensinitiative. Darin hatten die Araber erstmals geschlossen Israel eine umfassenden Frieden angeboten, wenn es sich aus allen 1967 besetzten Palästinensergebieten zurückzieht. Die Integration Israels in "ein arabisches geografisches Gebilde" sei greifbar, sagte Al-Turki. Die Zusammenarbeit zwischen den arabischen Staaten und Israel könnte sich auf alle Gebiete von Wirtschaft und Politik bis hin zu Erziehung und Wissenschaft erstrecken.

Israelis als arabische Juden

"Viele Araber sehnen sich nach der Zeit, in der ein Friedensvertrag unterschrieben ist", sagte Al-Faisal. "Wir fangen an, die Israelis als arabische Juden anzusehen statt einfach als Israelis." Israel solle in einen "geografischen Rahmen (eingebunden werden), der sich vom Persischen Golf bis zum Atlantik erstreckt."

Al-Faisal wollte sich nicht dazu äußern, welche Chancen das Friedensangebot seiner Ansicht nach in nächster Zeit hat. "Es liegt jetzt an den Politikern", sagte der Prinz, der derzeit ein Forschungsinstitut der königlichen Familie leitet. "Ich bin in der Vergangenheit zu oft davon enttäuscht worden, dass Gelegenheiten kamen und vertan wurden". (APA/dpa)