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Foto: Reuters/AIZAWA
Berlin - RaucherInnen haben ein um 20 bis 80 Prozent erhöhtes Risiko von Rückenschmerzen im Vergleich zu NichtraucherInnen. Das geht aus mehreren internationalen Studien hervor, über die der schwedische Arzt Wolfgang Rauschning (Orthopädische Universitätsklinik Uppsala) am Dienstag auf dem ersten Welt-Wirbelsäulen-Kongress in Berlin berichtete. Die Unterschiede beruhen darauf, ob es sich um Frauen oder Männer und um jüngere oder ältere RaucherInnen handelt. "Rauchen hat einen negativen Effekt auf die Versorgung der Bandscheibe mit Nährstoffen", erläuterte Rauschning. "Der Transport reduziert sich um die Hälfte nach nur drei Stunden Rauchen." Die Mangelversorgung gehe aber wieder zurück, sobald mit dem Nikotinkonsum aufgehört werde. "Bei RaucherInnen sind die Operationszeiten länger, sie verursachen höhere Fallkosten, ihr Blutverlust bei Operationen ist größer und sie brauchen längere Narkosezeiten", referierte der Chirurg. Das betreffe alle chirurgischen Eingriffe, nicht nur Bandscheibenoperationen. "Wer einige Monate vor einer Operation aufhört zu rauchen, hat bessere Ergebnisse", sagte er. Zur Not könne die Zeit mit einem Nikotinpflaster überbrückt werden. "Der Preis der Nikotinsucht ist erdrückend und eindeutig", fasste der Arzt auf dem von 1.200 Experten aus 66 Ländern besuchten Kongress zusammen. In den USA und Schweden werde deshalb überlegt, RaucherInnen an den höheren Operationskosten zu beteiligen. Der fünftägige Kongress "World Spine 1" geht am Freitag zu Ende. (APA)