Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Breitband-Internetanschlüsse in Österreich um 527.000 auf nunmehr 2,23 Millionen kräftig gestiegen, 57 Prozent des Zuwachses entfällt hier aber bereits auf mobiles Internet. Die gesamte Breitband-Durchdringung liegt in der Alpenrepublik bei 27 Prozent und somit zwischen der Schweiz (33 Prozent) und Deutschland (23 Prozent), schreibt das Beratungsunternehmen Arthur D. Little in seiner jährlichen Analyse des österreichischen Telekommunikationsmarktes im Vergleich mit den deutschsprachigen Nachbarländern.

Schlusslicht

In der Betrachtung zeigt sich, dass Österreich bei Breitband via Festnetzanschluss mit einer Penetration von 20 Prozent das Schlusslicht in der DACH-Region darstellt. Dies resultiere vor allem aus dem vorsichtigen Investitionsverhalten der alternativen Anbieter in Sachen Entbündelung, wodurch in Österreich lediglich 286.000 entbündelte DSL-Anschlüsse vorhanden seien, so Arthur D. Little. Im Vorjahr hätten die alternativen Festnetzbetreiber 105.000 und die Telekom Austria (TA) 95.000 neue Breitbandkunden dazu gewinnen können.

Preiskampf in der Mobilfunkbranche

Bei der Entwicklung von mobilem Breitband-Internet sehen die Berater Österreich im deutschsprachigen Raum führend, mit 621.000 Nutzern beträgt der Anteil am gesamten Breitband-Markt vergleichsweise hohe 28 Prozent, während die Schweiz hier gerade einmal auf sechs und Deutschland auf nur zwei Prozent kommt.

Generell hält die Analyse fest, dass in Österreich der Preiskampf in der Mobilfunkbranche 2007 einen weiteren Höhepunkt erreicht habe. Im Festnetzbereich seien Kommunikationsangebote gebündelt und die Preise signifikant gesenkt worden. Starke Preisrückgänge zeigen sich laut den Beratern in den Bereichen Dual Play (Festnetz und Internet), Triple Play (Mobiltelefon, Festnetz und Internet) und IPTV, bei beiden letztgenannten vor allem durch neue Angebote der Telekom Austria ("Kombipaket", aonTV).

Flatrate

Die bei der mobilen Kommunikation eingeführten Pauschalangebote ("Flat-Tarife") könnten Karim Taga, Direktor bei Arthur D. Little Österreich, zufolge aber auch negative Folgen für die Anbieter mit sich bringen. Die Rede ist hier von rückläufiger Profitabilität durch sinkende Minutenpreise, stark ansteigendes Gesprächsvolumen und Engpässe bei der Netzkapazität sowie Wertvernichtung durch Konkurrenzprodukte aus dem eigenen Haus (interne Abwanderung).

Herausforderungen

Für das laufende Jahr sieht die Untersuchung "Telekommunikationsentwicklung in Österreich" zahlreiche Herausforderungen - etwa durch den Start von Handy-TV (DVB-H) und das starke Wachstum von Internet-TV - auf die Branche zukommen. Aufgrund des harten Preiswettbewerbs seien weitere Pauschalangebote und Produktbündel zu erwarten, darüber hinaus könnte die Zunahme beim Datenverkehr die Mobilfunkanbieter vor Kapazitätsprobleme stellen. (APA)