Wien - Drei 15-Jährige hatten sich am Mittwoch wegen versuchter Verhetzung und Sachbeschädigung vor Jugendrichterin Michaela Sanda im Grauen Haus zu verantworten. Weil ihnen nach eigenen Angaben "fad" war und es "nichts zu tun" gab, hatten die Gymnasiasten und ein HTL-Schüler am 27. Juli 2007 den Minna-Lachs-Park in Wien-Mariahilf mit ausländerfeindlichen Sprüchen und Hakenkreuz-Schmierereien beschmiert.

Da sie umfassend geständig waren und den Schaden zur Gänze gut machten, wurde die Strafsache diversionell erledigt: Die Jugendlichen erklärten sich zur 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit bereit, die sie innerhalb der nächsten sechs Monate in einem Nachbarschaftszentrum leisten werden. Im Gegenzug wird ihr Strafverfahren vorläufig eingestellt. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft behielt sich vorerst Rechtsmittel vor.

Die 15-Jährigen hatten sich auf einer Party gelangweilt und daher zu vorgerückter Stunde beschlossen, mit Spraydosen "bewaffnet" in den nahe gelegenen Park zu gehen. Dort besprühten sie Bänke, die Gehwege und Wände mit Sprüchen wie "Türken raus!" oder "Sieg heil!"

Als eine der Mütter von den Schmierereien erfahren hatte, setzte die Frau ihren Sohn ins Auto und begab sich mit ihm nach Auschwitz, wo er sich das ehemalige Konzentrationslager ansehen musste. (APA)