Lancaster/London - Schuhe verhelfen zwar zu einem festen Auftreten - jedoch auf Kosten der Zehen-Muskulatur, die durch die Stütze weniger beansprucht und dadurch auch weniger entwickelt wird. Die sich daraus ergebenden anatomischen Unterschiede zwischen Schuhträgern und gewohnheitsmäßigen Barfußläufern übertrugen Forscher auf die Vergangenheit.

Erik Trinkaus und Hong Shang von der Washington University in St. Louis, Missouri, untersuchten die Zehenknochen eines nahe Peking gefundenen 40.000 Jahre alten Skeletts und verglichen sie mit denen anderer prähistorischer Funde sowie heute lebender Menschen. Die Zehenknochen aus China waren - auch in Relation zu den übrigen Teilen des Fußskeletts - eher klein und schwach, während etwa die von früheren amerikanischen Ureinwohner starke, große Zehen hatten.

Aus diesem Unterschied ziehen die Forscher den Schluss, dass der in China gefundene Mensch einst eine Art von Schuhen getragen haben müsse - und somit die Erfindung des Schuhwerks mindestens 40.000 Jahre alt sein dürfte. Sie präsentierten ihre Ergebnisse im Fachmagazin "Journal of Archaeological Science" (Bd. 32, S. 1515). (APA/red)