Dort hängt verdammt viel gutes Zueg in diversen Museen herum, dort gibt es eine Galeriendichte die ebenfalls zum Staunen wie zum Fürchten ist, dort ist die Gotik noch echt jung, das mit dem Einwandern dafür ein alter Hut, ohne den jetzt niemand mehr Obst oder Frischfisch kaufen könnte. Dort bekommt, wer Heimweh hat (und Kohle), Grünen Veltliner aus der Wachau oder Seegurkenschnitten aus der Tiefsee seiner Wahl.

Und dort bekommt seit Rudy Giulianis Säuberungsaktionen im East Village keiner mehr eine auf den Kopf, dafür aber auch keine Wohnung mehr unter der Obszönitätsschwelle für Miete. Dort kann man in benachbarten Kirchen - je nachdem - zu Gospels abshaken oder hormongeplagte Jungkonservative während des Wartens auf die Ehe verhöhnen und lustigen Assoziationen zu deren erstem Vollzug nachhängen.

Vielleicht ja treffen die sich alle dann ab der Oktobermitte bei den New York City Waterfalls in Lower Manhattan, Brooklyn und Governors Island und staunen schaudernd über so viel Strahlkraft. Genau, es kann sich nur um einen handeln, wenn es darum geht, Natur aufs Allerschönste nachzustellen, um das Erstaunen zu regen: Olafur Eliasson macht NY temporär komplett. (mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.1.2008)