Bogotá - Ein ehemaliger Unteroffizier hat der kolumbianischen Armee vorgeworfen, im vergangenen Jahr mindestens fünf Zivilisten erschossen und danach als FARC-Guerilleros präsentiert zu haben. Die Militärangehörigen hätten die Zivilisten umgebracht und anschließend so getan, als seien sie "im Kampf gefallen", sagte Alexander Rodriguez am Mittwoch im privaten TV-Sender Caracol.

Dazu seien Pistolen auf die Leichen gelegt worden. Rodriguez stand 17 Jahre in den Diensten der Armee. Die linksgerichtete FARC-Guerilla hält in dem südamerikanischen Land zwischen 700 und 1.000 Geiseln fest.

Die Anweisungen hätten gelautet, "Kollaborateure der Guerilla auszuschalten", sagte Rodriguez. Die von ihm beschriebenen fünf Erschießungen hätten sich in den Orten San Calixto und El Tarra im Nordwesten Kolumbiens ereignet. General Joaquin Cortés, der von der Armee mit der Untersuchung der Vorwürfe betraut wurde, sagte, Rodriguez habe sich "zahlreiche disziplinarische Verstöße" zuschulden kommen lassen.

Ermittlungen angeordnet

Zum Inhalt der Vorwürfe äußerte er sich nicht. Die Staatsanwaltschaft erklärte, sie werde Ermittlungen einleiten. Für Rodriguez sei Personenschutz angeordnet worden, da gegen seine Familie Morddrohungen vorlägen, hieß es weiter. (APA)