Wien - Mit gewisser Spannung wird der Kinofilm "Falco - Verdammt, wir leben noch" von Thomas Roth erwartet. Am 5. Februar, einen Tag vor dem 10. Todestag von Falco, soll die Filmbiografie mit Manuel Rubey in der Hauptrolle in Wien ihre Premiere feiern, Kinostart wird 7. Februar sein. "Die Messer sind sicher schon gewetzt", erwartete Regisseur Thomas Roth gegenüber der APA nicht unbedingt die positivsten Reaktionen. Nach drei Jahren intensiver Arbeit könne er sich aber sicher nichts vorwerfen.

Rund um den Film wurde im Vorfeld bereits viel Aufhebens gemacht. Der Drehstart wurde vier Mal verschoben, der ursprünglich geplante Hauptdarsteller Robert Stadlober sah sich der Rolle der 80er-Jahre-Ikone nicht gewachsen, die Finanzierung wurde erst zu Beginn des Sommers des Vorjahres abgeschlossen. Mit Mondscheiner-Sänger Rubey wurde ein schauspielerisch weitgehend unbeschriebenes Blatt für die Hauptrolle verpflichtet, was durchaus unterschiedliche Reaktionen hervorrief. Schließlich konnte jedoch ab 13. August 2007 gedreht werden.

An die Seite von Rubey gesellte sich in der Dominikanischen Republik, die nach dem Dreh in Österreich, Holland und den USA für einige Tage als Schauplatz für die letzten Tage von Falco diente, u.a. das ehemalige Bond-Girl Grace Jones für eine Nebenrolle. Außerdem sind Nicholas Ofczarek als Markus Spiegel, Christian Tramitz als Horst Bork, Susi Stach als Falcos Mutter und Christoph von Friedl als Thomas Rabitsch zu sehen. Als Falcos Band treten Rubeys Popgruppe Mondscheiner und als Drahdiwaberl die junge Band Excuse Me Moses in Erscheinung.

Der Film selbst, der von MR Film und Jan Mojtos EOS Filmproduktion vorerst noch wohl verschlossen aufbewahrt wird, schildert den Werdegang des österreichischen Popstars Hans Hölzel, der als Falco mit "Rock me Amadeus" den ersten deutschsprachigen Nummer-1-Hit in der Geschichte der amerikanischen Billboard Charts landete. Die Lebensgeschichte des am 19. Februar 1957 geborenen Wieners führt über die Szenebands Hallucination Company und Drahdiwaberl und seine großen internationalen Erfolgen als Falco hin zu seinen schwierigen Frauenbeziehungen und Drogen-Exzessen und schließlich seinem frühen Tod bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik.

Auf Kritik im Vorfeld reagiert Thomas Roth gelassen. "Der Film basiert zwar auf biografischen Fakten, ist aber dennoch reine Fiktion", erklärt er im Presseheft. "Ich habe versucht die biografischen Punkte, die mir dramaturgisch in Falcos Leben relevant erschienen, in ein Drehbuch einzuflechten." Für die Umsetzung des Stoffs benötigte Roth mehr als 1.700 Komparsen und etwa 70 verschiedene Falco-Outfits. Und Hauptdarsteller Manuel Rubey ist für Roth "eine ganz große Entdeckung".

Rubey selbst hat die Arbeit mit Roth genossen. "Er kennt den Text von allen Figuren in und auswendig", sagt er im Presseheft über seinen Regisseur. "Ich habe das noch selten erlebt, dass ein Regisseur so wahnsinnig vorbereitet ist." Auch wenn er das Gefühl habe, dass er Falco mittlerweile ganz gut kenne und ihn auch ins Herz geschlossen habe, zu einer Identifikationsfigur wurde die Austro-Pop-Legende für Rubey nicht. Oder zumindest nicht komplett, denn "es ist schon passiert, dass mir Leute, die mir nahe stehen, angekreidet haben, dass ich ihn ein bisschen inhaliert habe." (APA)