Am Donnerstag haben sich Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky und Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka auf Verschärfungen im Arzneimittelgesetz geeinigt, ganz ohne Hickhack, man gehört schließlich ein und derselben Partei an. Freilich geht Lopatka davon aus, dass "zumindest auch die SPÖ zustimmt", schließlich hatte sich deren Abgeordneter Johann Maier ebenfalls für verschärfte Straftatbestände stark gemacht.
Ärzte oder Betreuer, die Dopingmethoden anwenden oder Dopingmittel besitzen, können nach dem Kdolsky-Lopatka-Entwurf künftig strafrechtlich verfolgt werden. Ihnen drohen sechs Monate, in schweren Fällen drei Jahre Haft. Schwere Fälle heißt, dass Leib und Leben gefährdet wurden oder Jugendliche betroffen waren. Dopingmittel umfasst "Stoffe, die zur Verwendung bei verbotenen Dopingmethoden bestimmt sind", inkludiert also auch beispielsweise manipuliertes Blut, das per se bis dato nicht als Dopingmittel definiert war.
Auch für Sportler soll sich einiges ändern. Ihre Bestrafung ist im Antidopinggesetz mit all den sportrechtlichen Folgen wie etwa einer Sperre geregelt. Doch darüber hinaus wird ein falsch aussagender Sportler, dem bis dato nur ein Verwaltungsverfahren drohte, bald wohl auch strafrechtlich belangt. "Dann kann ihm passieren, was Marion Jones passiert ist", sagt Lopatka. Die US-Sprinterin war kürzlich wegen Meineids zu sechs Monaten Haft verurteilt worden.