Medien
"profil" verhandelt mit "Format"
WAZ-Chef Schumann bestätigt im STANDARD-Interview Gespräche der Eigner über ein Ende der Magazinschlacht. Gerüchte über einen "profil"-Verkauf will er nicht bestätigen
In Deutschland sind die beiden Konzerne einander verbunden, insbesondere über eine gemeinsame TV-Holding, die als größter Gesellschafter der RTL Group fungiert. In Österreich freilich liefern einander Bertelsmann und WAZ-Gruppe seit Herbst 1998 eine teils massive Marketingschlacht - mit profil und Format im Markt der Montagsmagazine. Das könnte sich in den nächsten Wochen ändern, bestätigt WAZ-Geschäftsführer Erich Schumann im Standard-Interview.
Kolportiert wird, die Verlagsgruppe News, die mehrheitlich der Bertelsmann- Tochter Gruner+Jahr gehört, könnte profil übernehmen und (fusioniert mit Format) unter diesem Titel weiterführen. Das schließt Schumann aus.
Die WAZ hält (neben 50 Prozent an der Krone) knapp unter 50 Prozent am Kurier, zu dessen Magazintochter ZVB auch profil gehört. Die Mehrheit an der Kurier-Gruppe hält Raiffeisen. Im Frühsommer dieses Jahres soll Raiffeisen- Generalanwalt Christian Konrad in der profil-Redaktion den Mitarbeitern den Bestand von profil "über seine Zeit" als Generalanwalt hinaus garantiert haben. Was der genannten, von Schumann dementierten Variante noch nicht entgegenstünde.
Weder Konrad noch News- Herausgeber Wolfgang Fellner waren für eine Stellungnahme erreichbar.
S
TANDARD
: Man hört, es gebe wegen des Matches Format gegen profil derzeit wieder "Friedensgespräche" zwischen den Eigentümern. Die Gerüchten zufolge in die Richtung gehen sollen, dass die Verlagsgruppe News profil übernehmen werde.
Erich Schumann:
In dieser Form stimmt es nicht.
S
TANDARD
: In welcher dann?
Erich Schumann:
Gespräche gibt es, und die sind noch nicht abgeschlossen. Aber eine Übernahme in der Form, dass die Verlagsgruppe News profil hat, kommt mit Sicherheit nicht in Betracht. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen.
S
TANDARD
: In welcher Form, wenn nicht dieser?
Erich Schumann:
Wir wollen immer erst etwas sagen, wenn wir zu Ergebnissen gekommen sind. Die sind aber noch nicht vorhanden.
S
TANDARD
: Und wann könnten diese Ergebnisse aus Ihrer Sicht vorliegen?
Erich Schumann:
Vielleicht in zwei Wochen. (Harald Fidler/D
ER
S
TANDARD
, Print-Ausgabe, 31.8.2000)