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Matchball zur Topsensation für Jo-Wilfried Tsonga.

Foto:Robert Prezioso/Getty Images
Melbourne - Tennis-Shootingstar Jo-Wilfried Tsonga geht "entspannt und erhobenen Hauptes" in sein erstes Grand-Slam-Finale am Sonntag gegen den Serben Novak Djokovic. Der 22-Jährige könnte mit einem Sieg im Endspiel der Australian Open der erste Franzose seit Yannick Noah in Roland Garros 1983 sein, der ein Grand-Slam-Turnier gewinnt.

Favorit ist aber Djokovic. Der 20-Jährige, die Nummer 3 der Weltrangliste, hat im bisherigen Turnierverlauf keinen Satz abgegeben, im Halbfinale Topfavorit Roger Federer 7:5,6:3,7:6 geschlagen und bereits in einem Grand-Slam-Finale gespielt. Im Endspiel der US-Open war er im vergangenen Jahr Federer 6:7,6:7,4:6 unterlegen. "Es ist aber gefährlich, gegen jemanden zu spielen, der das erste Mal in einem Finale steht und nichts zu verlieren hat", meinte er.

Respekt

"Ich habe viele seiner Matches gesehen und war von seiner Art zu spielen beeindruckt", zollte Djokovic seinem Finalgegner Respekt. "Tsonga lebt einfach seinen Traum. Für ihn ist das ein großer Erfolg. Ich glaube, er wird einfach versuchen, seine Möglichkeiten zu nutzen."

Kopfsache

Das Finale wird auch eine Prüfung für die Nervenstärke der beiden Jungstars. "In solchen Momenten ist der erfolgreich, der den Druck besser verwaltet", meinte Tsonga. Djokovic hatte sein erstes Grand-Slam-Finale vergangenes Jahr im Kopf verloren, als er keinen seiner sieben Satzbälle gegen Federer verwertete.

Gelassenheit

"Ich warte gelassen auf das Spiel", sagte Tsonga. "Ich habe keine Angst oder besondere Sorgen." Der Franzose, der als Nummer 38 der Weltrangliste ungesetzt in das Turnier gestartet war, hatte im Halbfinale den Spanier Rafael Nadal glatt 6:2,6:3,6:2 geschlagen. "Meine Art des Spiels ist es, auf den anderen einzuhämmern, bis er einklappt."

Wer das Finale auch gewinnen wird, die Australian Open 2008 haben ihren Platz in den Tennis-Geschichtsbüchern bereits sicher. Erstmals seit drei Jahren und elf Major-Turnieren steht weder Rafael Nadal noch Roger Federer im Finale eines Grand-Slam-Turniers. "Ihre Dominanz war in den vergangenen Jahren unglaublich, aber es ist gut für die Fans, dass sie neue Gesichter sehen", meinte Djokovic. (APA/Reuters)