Michael Bünker: Ein politischer Bischof mit gewichtigem Wort
Evangelischer Bischof offiziell ins Amt geleitet - Erinnerte an Mitschuld der Kirche in NS-Zeit - Für "missionarische und diakonische Kirche"
Redaktion
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Wien - In Anwesenheit von mehr als 1.700 Gästen ist der neue evangelische Bischof Michael Bünker am Sonntagnachmittag in sein Amt eingeführt worden. Die Feier im Austria Center Vienna begann mit einem Gottesdienst. In seiner Predigt erinnerte Bünker an die Rolle und Mitschuld "auch der evangelischen Kirche A.B. in Österreich" in der Zeit des Nationalsozialismus. Abermals rief der Bischof dazu auf, als Kirche wieder missionarisch zu sein.
"Der 27. Jänner ist nicht nur der Geburtstag Mozarts", erinnerte Bünker auf den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Er sprach zugleich von der Vergänglichkeit der Schöpfung und an die Gemeinschaft der Kirche, die eine "Befreiungsbewegung über alle Grenzen hinweg" sei. Bünkers Vorgänger Herwig Sturm hatte ihm zuvor die Worte mitgegeben: "In unserer Kirche hat der Bischof nicht das einzige Wort, er hat nicht das letzte Wort, aber er hat doch ein gewichtiges."
"Politischer Bischof"
Der Auftrag an den selbstbekennenden "politischen Bischof" lautete unter anderem, engagiert im Dialog mit der Gesellschaft zu sein. Anschließend überreichte der alte Bischof dem neuen ein goldenes Kreuz. Zu der Feier waren auch Kirchenvertreter aus ganz Europa gekommen, von denen Bünker mehrfachen Segen durch das Auflegen der Hände erhielt. (APA)
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