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Wien - Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) hat den Maßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Förderung der betrieblichen Weiterbildung positive Auswirkungen bei den geförderten Beschäftigten festgestellt. Mit ihrer Ausrichtung auf ältere und gering qualifizierte Beschäftigte erfasse die Förderung Gruppen mit hohem Arbeitslosigkeitsrisiko und geringer Weiterbildungsbeteiligung, so das Wifo im jüngsten Monatsbericht.

Die geförderten Qualifizierungsmaßnahmen verbessern laut Wifo in der Einschätzung der Geförderten die Entwicklung der Entscheidungsbefugnisse, des Einkommens und der innerbetrieblichen Position. "Dabei sind intensivere (teurere) Qualifizierungsmaßnahmen signifikant wirksamer als weniger intensive", so Studienautor Helmut Mahringer heute, Montag, in einer Presseaussendung. Auch die weitere Beschäftigungsintegration werde durch die Qualifizierungsförderung tendenziell positiv beeinflusst und das Arbeitslosigkeitsrisiko leicht gesenkt.

In Sachen Weiterbildungsbeteiligung

Die Zielgruppenorientierung betrieblicher Maßnahmen stößt laut Mahringer jedoch dann an ihre Grenzen, wenn die Dienstgeber dieser Zielgruppen - insbesondere unter Kleinstbetrieben - trotz Förderung nicht für Weiterbildungsaktivitäten gewonnen werden können. Besonders für instabil Beschäftigte und unqualifizierte Arbeitskräfte scheinen die Weiterbildungshindernisse besonders hoch zu sein. Um die Weiterbildungsbeteiligung für solche Gruppen zu verbessern, seien daher spezifische Maßnahmen auch außerhalb der betrieblichen Weiterbildung erforderlich.

Das geförderte Angebot einer Qualifizierungsberatung für Kleinbetriebe - die insgesamt weniger weiterbildungaktiv seien - sei eine zusätzliche Hilfestellung, um gerade diesen Betrieben den Einstieg in die betriebliche Weiterbildung zu erleichtern.

Seit dem EU-Beitritt von Österreich im Jahr 1995 und damit der Teilnahme an den Programmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) setzt das AMS Maßnahmen zur Förderung der betrieblichen Weiterbildung um. Auf Basis der Erfahrungen der ersten Umsetzungsphase 1995 bis 1999 konzentrierte sich die Förderung ab dem Jahr 2000 zunehmend auf von Arbeitslosigkeit besonders bedrohte und weiterbildungsferne Zielgruppen. Diesen Prozess der Fokussierung der Förderungen begleitete in der abgelaufenen ESF-Programmplanungsperiode 2000-2006 eine Evaluierung durch das WIFO, deren Ergebnisse im jüngsten Monatsbericht publiziert wurden. (APA)