"Es geht nicht darum, die Leute zu verklagen, sondern sie zu bedienen"
"Es geht nicht darum, die Leute zu verklagen, sondern sie zu bedienen", erklärt Cohen. Der bisherige Weg vieler Unternehmen innerhalb der Musikbranche, Urheberrechtsverstöße streng zu bestrafen, sei nicht zeitgemäß. Es ginge nicht mehr darum, einen bestimmten Umsatz pro verkaufter Einheit zu erzielen, sondern darum, einen Anteil der Ausgaben für Musik zu bekommen. "Musik ist nicht entwertet, sie wird neu bewertet", meint Cohen und gibt für die Industrie eine Strategieempfehlung für die Zukunft ab. Demnach werde diese künftig vor allem deshalb gebraucht werden, um gute Musik für die Nutzer im Netz auffindbar zu machen. Aufgrund des ständig anwachsenden Angebots an Titeln im Internet werde ein derartiger Dienst immer gefragter.
"Creative Commons ist kein Feind des Urheberrechts"
"Ohne bessere Lizenzierungsmöglichkeiten für Peer-to-Peer-Dienste und eine Reform des Urheberrechts geht es nicht mehr", erklärte auch der Gründer der Creative-Commons-Bewegung, Lawrence Lessig. Mit einem Urheberrecht aus dem 19. Jahrhundert könne man heute nicht mehr wirtschaften. "Creative Commons ist kein Feind des Urheberrechts", stellt Lessig fest. Der alternative Lizenzansatz sei vielmehr der Versuch eines ausbalancierten Urheberrechts, für den sich die Künstler selbst entscheiden könnten. Die übertriebenen Forderungen und "Urheberrechtskriege" der Unterhaltungsindustrie hätten in den vergangenen Jahren zu einer Radikalisierung geführt. Die Industrie müsse erkennen, dass es keine Möglichkeiten gibt, die Technik einer massenhaften Verbreitung von Musik über das Internet abzustellen. "Man kann sie allenfalls kriminalisieren", meint Lessig. Ein derartig geführter Krieg sei für die Industrie aber nicht zu gewinnen.
Kommerzielle Lizenzen