Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP/ Ghirda
Bukarest/Luxemburg - Sie klappern über die Straßen, meist voll beladen mit Heu, Menschen oder Hausrat, unbeleuchtet bei Tag und bei Nacht, sorgen damit für viel Ärger bei den Autofahrern und zeichnen für manchen Unfall verantwortlich. Doch Rumäniens Pferdefuhrwerke sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der ländlichen Gesellschaft, sondern auch unverzichtbares Utensil von insgesamt 4,5 Millionen Bauern. Nun wurde ihnen die Benützung der Nationalstraßen verboten. Der Widerstand gegen diese Maßnahme ließ nicht lange auf sich warten.

Protest gegen Verbot

"Die Straßenverkehrsordnung schränkt fundamentale Rechte der ländlichen Bevölkerung", hieß es am Dienstag in einer Aussendung der FECTU, der europäischen Zugpferde-Föderation. "Wir können es nicht hinnehmen, dass die Lösung dieser Probleme sich darauf beschränken soll, den Benutzern von etwa 900.000 Arbeitstieren schlicht und einfach zu verbieten, ein Straßennetz in Anspruch zu nehmen, also praktisch 20 Prozent der öffentlichen Verkehrswege außerhalb der Städte und Ortschaften."

Dazu muss man wissen: Stellenweise sind die Nationalstraßen die einzigen befestigten Fahrbahnen weit und breit, jede Abzweigung wird zu einer Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Nicht selten gibt es von den kleinen, abgelegenen Ortschaften nur eine Verbindung in die nächst größere Stadt, wo der Wochenmarkt oft die Haupteinnahmequelle für die armen Bauern darstellt. (APA)