2007 wurden in Griechenland 11.000 Bootsflüchtlinge aufgegriffen
UNHCR: mindestens 120 Menschen ertranken
Redaktion
Athen - Die Zahl der in Griechenland aufgegriffenen
Bootsflüchtlinge ist nach UN-Angaben drastisch gestiegen. Allein auf
den drei großen Inseln der Ostägäis Samos, Lesbos und Chios sind nach
Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) vom Dienstag in den
vergangenen zwölf Monaten 11.000 Menschen aufgegriffen worden.
Mindestens 120 Flüchtlinge ertranken danach in den Meeresengen
zwischen diesen Inseln und der türkischen Ägäisküste. "Die Zahl der
Flüchtlinge hat sich im Vergleich zum Jahr 2006 verdoppelt. Die Lage
hat sich dramatisch verschlimmert", sagte der Direktor des
UNHCR-Büros in Athen Giorgos Tsarbopoulos. Eine Lösung des Problems sei nicht in Sicht, hieß es.
Internationale Schleuserbanden versuchen immer wieder,
Menschen aus Asien und Nordafrika durch die Türkei nach Griechenland
und damit in die EU zu bringen. Die Zahl der Todesopfer könnte weitem
die 120 im Jahr 2007 offiziell registrierten übertreffen. Den
griechischen Behörden liegen Informationen vor, denen zufolge mindestens 80
weitere Bootsflüchtlinge im Jahr 2007 ums Leben gekommen sind. Ihre Leichen
konnten jedoch bisher nicht geborgen werden. (APA/dpa)
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