Basel - Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat im Jahr 2007 den Reingewinn um 25 Prozent auf 11,4 Mrd. Franken (7,06 Mrd. Euro) gesteigert und damit die Markterwartungen leicht übertroffen.

Roche-Chef Franz Humer, der dieses Jahr den Chefposten aufgeben und sich auf das Verwaltungsratspräsidium zurückziehen wird, konnte damit einen neuen Rekordgewinn vorlegen. Die Dividende soll zum 21. Mal in Folge steigen und zwar auf 4,60 Franken von 3,40 Franken je Aktie und Genussschein, wie Roche am Mittwoch mitteilte.

Der Konzernumsatz kletterte dank einer weiterhin starken Nachfrage nach Krebsmedikamenten um zehn Prozent auf 46,1 Mrd. Franken. Eine Umsatzabnahme ergab sich lediglich bei dem Grippemedikament Tamiflu, das bisher von Vorsorge-Käufen von Regierungen profitieren konnte. Der Umsatz mit dem "Blockbuster" Mabthera erhöhte sich um 15 Prozent auf 5,52 Mrd. Franken. Als Blockbuster werden Medikament mit mehr als einer Milliarde Dollar (677 Mio. Euro) Jahresumsatz bezeichnet.

Im größten Bereich Pharma wuchs der Umsatz mit elf Prozent auf 36,8 Mrd. Franken ungefähr doppelt so schnell wie der Weltmarkt. Neben Mabthera verfügt Roche über zwei weitere Blockbuster im Krebsbereich: Der Umsatz mit Herceptin erhöhte sich um 23 Prozent auf 4,85 Mrd. Franken und bei Avastin erhöhten sich die Verkäufe um 41 Prozent auf 4,11 Mrd. Franken.

Umsatz wächst

Mit dem zweistelligen Umsatzwachstum auf insgesamt 46 Mrd. Franken überholte Roche zum ersten Mal seinen Lokalrivalen Novartis, der nach dem Verkauf von Firmenteilen im Nahrungsmittelbereich auf rund 44 Mrd. Franken gekommen war. Das Umsatzwachstum wurde ausschließlich aus eigener Kraft und ohne Übernahmen erzielt.

Analysten hatten mit einem Umsatz von knapp über 46 Mrd. Franken und einem Konzerngewinn vor Minderheiten von 11,15 Mrd. Franken gerechnet. Der Pharmaumsatz war auf 37,74 Mrd. Franken geschätzt worden.

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern ein hohes einstelliges Verkaufswachstum in Lokalwährungen für die Gruppe. Beide Divisionen sollten schneller wachsen als der Markt.

Die Ausschüttungsquote an die Aktionäre soll über die kommenden drei Jahre laufend gesteigert werden. Trotzdem will der Konzern die Forschungsinvestitionen noch einmal stark anheben.

Für die Jahre 2009 und 2010 rechnet Roche den Angaben zufolge mit einem anhaltend starken Wachstum. (APA/Reuters)