Nürnberg - Der Chef der Siemens-Division Industry Solutions (IS), Joergen Ole Haslestad, hat sich gegen den Vorwurf dubioser Zahlungen in seinem Bereich zur Wehr gesetzt. Den "Nürnberger Nachrichten" (Donnerstag) sagte er: "Keinesfalls handelt es sich (...) um schwarze Kassen, Bestechungsgelder oder sonstige illegale Zahlungen." Auf der Siemens-Hauptversammlung in der vergangenen Woche war von dubiosen Zahlungen in Höhe von 24 Mio. Euro im alten Unternehmensbereich Industrial Solutions & Services (I&S) die Rede gewesen, der zum größten Teil in der neuen Division aufgegangen ist.

Manager beteurert Unschuld

"Das hat mir schon sehr wehgetan, dass dies mit Schmiergeldern in Verbindung gebracht wurde", sagte Haslestad dem Blatt. Es seien ohne konkrete Verdachtsmomente alle Zahlungen mit Partnern überprüft worden. Dabei sei aufgefallen, dass bei Verträgen über eine Gesamtsumme von 24 Mio. Euro nicht alle erforderlichen Dokumente zur steuerlichen Bewertung vorlagen. Das heiße nicht unbedingt, dass geschlampt worden sei. Beispielsweise seien Belege bei einem Geschäftspartner durch einen Hochwasserschaden verloren gegangen, sagte der Siemens-Manager.

Für die Sparte sieht Haslestad gute Wachstumschancen. "Wir sind in Branchen tätig, in denen das Geschäft richtig brummt", sagte er. Dies betreffe zum Beispiel Lösungen zur Einsparung von Wasser in der Industrie. Auch bei Stahlwerken oder im Bergbau seien umweltfreundliche Konzepte gefragt. (APA/dpa)