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Der Antag an Alltagsradlern soll mit der Aktion gesteigert werden.

Foto: AP/Hosiko
"Jo, mir san mit`m Radl do" – das können in Niederösterreich nur sieben Prozent der Verkehrsteilnehmer von sich behaupten. Wenn es nach dem Land geht, soll sich das rasch ändern. Bei der Aktion "Alltagsradfahren" konnten in den vergangenen Monaten niederösterreichische Gemeinden ihre Ideen und Projekte zur Förderung der Radfahrer einreichen. Der Bewerb ist Teil der Initiative "RADland Niederösterreich", die im April 2007 gestartet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, den Anteil der Radfahrer am Gesamt-Verkehrsaufkommen auf 14 Prozent zu verdoppeln. Am 30. Jänner zeichnete Umweltlandesrat Josef Plank (VP) die besten Alltagsradl-Ideen aus. Die Preisträger werden mit bis zu 50.000 Euro für ihre Projekte unterstützt.

Brunn am Gebirge überzeugte mit der "Radanlage Josef Hesoun Straße" in der Kategorie "verkehrstechnische Lösung". In dem Projekt werden 120 Wohneinheiten an das Radwegenetz angebunden und der Radweg ins Zentrum verkürzt. Die Region Ostarrichi Mostland brachte das "beste Verkehrskonzept" ein, das die Vernetzung von sieben Gemeinden und die Entschärfung von Gefahrenstellen vorsieht. Purgstall legte das "beste Gesamtkonzept" vor. Unter dem Motto "Mobil mit Rad im Erlauftal", will die Gemeinde die Zahl der Radfahrer verdoppeln, indem sie unter anderem Seminare, einen Radbasar und Fahrradsegnungen anbietet. Für die "beste Öffentlichkeitsarbeit" zeichnete Plank die Stadtgemeinde Wilhelmsburg aus, die für Einkaufsfahrten per Rad einen Radpass und für Arbeitsfahrten eine CO2-Speichenprämie vergibt. Die Marktgemeinde Yspertal brachte die "kreativste Idee2 ein: Ein Kunstwerk namens CO2-Turm und die Wahl zum Radfahrer des Monats.

Einzelne Radfahrer konnten Kilometer-Sammeln

Nicht nur Gemeinden auch jeder einzelne Radfahrer konnte sich in einem Wettbewerb messen: Von Mai bis Dezember ging es ans "Kilometer-Sammeln". Die Preisträger haben auf ihrem Drahtesel 500 bis 5000 Kilometer zurückgelegt und damit insgesamt 21 Tonnen CO2 eingespart. Niederösterreicher fahren pro Jahr durchschnittlich 184 Kilometer mit dem Rad. Österreichschnitt sind 162 Kilometer. Absolute Spitzenreiter im Radeln sind die Vorarlberger, die im Schnitt 399 Kilometer im Jahr in die Pedale treten.

In Zeiten, in denen allerorts über Klimawandel diskutiert wird, bekommt Radfahren einen noch wichtigeren Stellenwert. Die Steigerung der Radler-Quote ist daher auch eine der 180 Maßnahmen, die im Niederösterreich Klimaprogramm zur Reduktion der Treibhausgasemissionen festgeschrieben ist. Das Argument: 50 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer, 22 Prozent sogar kürzer als 2,5 Kilometer. Diese Strecken wären für viele leicht und oft sogar schneller als mit dem Pkw am Drahtesel bewältigbar. (spri; derStandard.at, 30.01.2008)