Für Erwin Pröll ist sie und ihre Partei schlicht ein "Sicherheitsrisiko". Dabei ist Sicherheit ein Leibthema von Barbara Rosenkranz. Sicherheit und jene, die diese bedrohen: die Ausländer. Unermüdlich warnt die Spitzenkandidatin der FPÖ vor der Zuwanderungsflut und der damit verbundenen Kriminalität. Zuwanderung sei "falsch und gefährlich" und müsse gestoppt werden. Auch der Islam ist für Rosenkranz und die FPÖ ein gefundenes Feindbild, wenn auch die Wogen in Niederösterreich nicht ganz so hoch gehen dürften wie in Graz. Allerdings ist in Bad Vöslau eine Moschee geplant, gegen die Rosenkranz ankämpft: "Minarette sind eindeutig Machtsymbole, und das wollen wir nicht."

Auf der Homepage des Parlaments wird der Beruf der freiheitlichen Nationalratsabgeordneten mit "Hausfrau" angegeben. Gemeinsam mit ihrem Mann, Horst Rosenkranz, einem ehemaligen Aktivisten der verbotenen NDP, hat die 49-Jährige insgesamt zehn Kinder. Deren Namen sind gewissermaßen auch ein Statement: Hedda, Ute, Alwine, Sonnhild, Volker, Hildrun, Mechthild, Arne, Horst und Wolf.

Der Buchautor Hans Henning-Scharsach bezeichnete Rosenkranz 1995 als Beispiel für einen "Kellernazi" und wurde dafür in Österreich wegen Verleumdung verurteilt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sah dieses Urteil allerdings als Verletzung des Rechts auf freie Meinung, Rosenkranz' Einstellung zum Nationalsozialismus könne durchaus als zwiespältig angesehen werden.

Seit 2002 sitzt Rosenkranz für die FPÖ im Nationalrat, und sie blieb der FPÖ treu: Die BZÖ-Abspaltung machte sie nicht mit, Jörg Haiders Bündnis lehnte sie konsequent ab. (völ/DER STANDARD, Printausgabe, 2.2.2008)