Alle sogenannten Soft-Facts wurden berücksichtigt, und trotzdem läuft es nicht so wie gewollt und gefordert.
  • These 1: Solange Projektziele für die Mitarbeiter keinen Sinn ergeben, solange vermissen wir Interesse und Motivation. Das limbische System entscheidet darüber, ob sich Mitmachen und Einsatz lohnen. Diese Bewertung findet vor den rationalen Entscheidungen statt. Projektziele müssen für die Mitarbeiter einen positiven Wert haben. Hier geht es nicht um Prämienausschüttung oder Vorankommen auf der Karriereleiter. Der Ort der Belohnung ist das eigene Gehirn. Der Sinn, der in der Erreichung der Projektziele liegt, kann daher nicht durch Anweisung oder Anordnung übertragen werden, sondern nur durch Dialog.
  • These 2: Die Frage "Wozu" führt zum richtigen Projektplan. Projektleiter und Führungskräfte sind gewohnt, nach dem "Warum" zu fragen. Diese Frage generiert oft Unbehagen und kann zu regelrechten Verhören führen. Wozu allerdings fragt nach der Absicht, nach der Zielgerichtetheit. In einer Projektreviewsitzung sollte jedes Arbeitspaket nach seinem "Wozu" hinterfragt werden, um den jeweiligen Beitrag zur Zielerreichung zu diskutieren. Mitarbeiter entscheiden bei Beantwortung der Wozu-Frage, ob sie dabei sein wollen, und zwar unbewusst emotional im limbischen Systems des Gehirns.
  • These 3: Projektziele sollen immer Kompetenzziele für die Mitarbeiter sein.

Ziele sollen nur so formuliert sein, dass in den Gehirnen der beteiligten Menschen eine positive Bedeutung ausgelöst wird und der Gedanke entsteht: Ja, hier möchte ich dabei sein. Das gelingt dann besonders gut, wenn die Kompetenzen der beteiligten Personen angesprochen und gefordert werden. Wenn es um den Einsatz und den Ausbau der eigenen Kompetenzen geht, dann sind Menschen immer gerne dabei.

Machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Mit-Arbeitern. Fachkompetenz gepaart mit Führungskompetenz bringt bessere Erfolge. (Thomas Albrecht*, DER STANDARD, Printausgabe, 2./3.2.2008)