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Nicolas Sarkozy und Carla Bruni sind nun offiziell Mann und Frau.

Foto: REUTERS/Nasser Nuri

Paris - Frankreich hat wieder eine Premiere Dame: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und das frühere Model Carla Bruni geheiratet. Das Paar erklärte am Samstag in einer kurzen Stellungnahme, die Zeremonie haben am Morgen im kleinen Kreis stattgefunden. Getraut wurden die beiden im Elysee-Palast vom Bürgermeister des achten Pariser Bezirks, Francois Lebel.

"Die Braut trug weiß, sie war hinreißend, wie immer", sagte Lebel dem Radiosender Europe-1. "Der Bräutigam war auch nicht schlecht." Der Bürgermeister beschrieb die Trauung als schlicht, geprägt von "offensichtlich großer Zuneigung zwischen den Brautleuten". Nur rund 20 enge Familienangehörige und Freunde seien Zeugen der 20-minütigen Zeremonie geworden. "Ich wünsche ihnen viel Glück", sagte Lebel.

Hilfreich, eine Partnerin zu haben

Sarkozys Trauzeuge war laut einem Bericht des Fernsehsenders RTL Nicolas Bazire, ein früherer Mitarbeiter von Expremierminister Edouard Balladur. Als Trauzeugin Brunis fungierte Mathilde Agostinelli, Pressechefin von Prada Frankreich. Auf eine sonst vorgeschriebene Veröffentlichung der Heiratsankündigung durfte das prominente Paar offenbar verzichten, um seine Privatsphäre zu wahren.

Die Ehefrau des früheren Staatspräsidenten Jacques Chirac, Bernadette, gratulierte dem frischvermählten Paar. Es sei hilfreich für einen Präsidenten, eine Partnerin zu haben, sagte sie dem Radiosender RTL. Sarkozy war allerdings nicht nicht der erste Präsident, der im Amt heiratete: 1931 ließ sich der damalige Amtsinhaber Gaston Doumergue ebenfalls im Elysée-Palast trauen.

Dritte Ehe

Der 53-jährige Sarkozy und die 40-jährige Bruni sind seit November zusammen. Nur einen Monat zuvor war die Ehe von Sarkozy und seiner zweiten Frau Cécilia geschieden worden. Bereits im Jänner hatte der Präsident seine Hochzeitspläne enthüllt. Er wollte damals aber kein Datum für das Ereignis nennen. Für Sarkozy ist es die dritte Ehe. Er hat drei Kinder. Für Bruni war es die erste Hochzeit, sie hat aber einen Sohn mit dem französischen Philosophie-Professor Raphael Enthoven. Sie hatte außerdem Beziehungen mit den Rockstars Mick Jagger und Eric Clapton sowie dem Immobilienunternehmer Donald Trump.

Das Paar hatte seine Beziehung während eines Besuchs in Disneyland Paris öffentlich gemacht. Zum Erstaunen der französischen Öffentlichkeit folgten Reisen nach Ägypten und Jordanien, wo das Paar vor den Kameras der Paparazzi turtelte. Der Protokollabteilung bereitete die Beziehung zuweilen Kopfschmerzen. Vor einem Besuch Sarkozys in Saudi-Arabien ließen die dortigen Regierungsstellen durchblicken, dass eine Begleiterin ohne Trauschein an der Seite des Präsidenten in der konservativen islamischen Gesellschaft unerwünscht wäre. Sarkozy verzichtete auf Brunis Begleitung.

Schwarze Stiefel

Die neue Première Dame Frankreichs sorgte früher für Schlagzeilen mit Werbefotos für einen italienischen Autokonzern. In anderen Aufnahmen für ein spanisches Männermagazin räkelte sie sich nur mit schwarzen Stiefeln bekleidet auf einem Sofa. Seit Wochen wird außerdem spekuliert, Bruni erwarte ein Kind. In der Vergangenheit äußerte sich Bruni in Interviews freizügig über ihr Liebesleben. Der Zeitschrift "Madame Figaro" soll sie erzählt haben, die Monogamie langweile sie zu Tode. Allerdings lebe sie "von Zeit zu Zeit" monogam. Seit Beginn ihrer Beziehung zu Sarkozy äußerte sie sich nicht mehr in den Medien. (APA/AP)