Angst
Die Angst vor dem Zutreffen dieser Einschätzung zeigt sich vor allem im Aktienkurs des Suchmaschinen-Primus, der am Montagabend erstmals seit sechseinhalb Monaten die 500-Dollar-Marke unterschritten hat. So schloss das Papier mit 495,43 Dollar an der New Yorker Börse um 20,47 Dollar niedriger als am Handelstag zuvor. Im Jahr 2007 stand die Google-Aktie für einen bis dato ungeahnten Höhenflug eines Internet-Konzerns. So stieg das Wertpapier von der Jahresmitte bis Ende Oktober 2007 über ein Drittel und durchbrach die magische Grenze von 700 Dollar. Den Höchststand erreichte die Aktie mit 747 Dollar im November 2007. Dies markierte im Vergleich zum IPO-Start von 2004 eine Vervierfachung.
Ausgeklügelt
Für die Forrester-Analystin Charlene Li verdeutlichen die Bestrebungen Microsofts um Yahoo eine ausgeklügelte Business-Neukunden-Strategie, die der Konzern internen Kreisen zufolge bereits seit 18 Monaten verfolgt: "Ich denke, dass Microsofts lang gehegtes Interesse am Suchmaschinengeschäft weit über die Konkurrenzsituation mit Google hinausgeht. Yahoo bereitet Microsoft einen Brückenkopf im Online-Werbegeschäft, der insbesondere kleine bis mittlere Unternehmen anspricht, die bislang noch keine Beziehung zu Microsoft hatten." Vor diesem Hintergrund sieht die Expertin Googles Übernahmebedenken als gerechtfertigt, da man in Redmond über Yahoo seinen Software-Einfluss nicht nur im Suchgeschäft festigen möchte.
Pläne
Dieses Einflusspotenzials durch Microsoft sind sich Insidern zufolge sowohl Google als auch Yahoo bewusst. So reagierte Googles Chefjurist David Drummond auf die geplante Yahoo-Übernahme insofern, dass Microsofts Pläne "mehr als eine einfache finanzielle Transaktion sind". Zudem "müssen die grundlegenden Prinzipien des Internets - Offenheit und Innovation - bewahrt werden". Unterdessen hat Google an Yahoo ein Angebot gerichtet, das übernahmegefährdete Unternehmen im Kampf gegen Microsoft in jeglicher Hinsicht zu unterstützen. Zu diesem Zweck habe Google-Chef Eric Schmidt mit Yahoo-Mitgründer Jerry Yang telefoniert, berichtet das Wall Street Journal.
Wenig begeistert