Nachdem die Wiener Philharmoniker im Vorjahr zu einer Schweizer Marketingagentur gewechselt hatten, musste die künftige Rolle des ORF beim Neujahrskonzert neu verhandelt werden. Heute, Mittwoch, hat es in dieser Frage eine Einigung gegeben: Der ORF werde bis 2012 "weiterhin die produzierende Fernsehanstalt" des Neujahrskonzerts sein und dieses in alle Welt übertragen sowie die redaktionelle Verantwortung tragen, hieß es am Mittwochnachmittag in einer ORF-Aussendung.

Ebenso wird der ORF auch das Konzert vor Schloss Schönbrunn produzieren, das nach der Trennung vom bisherigen Veranstalter nun nicht mehr "Konzert für Europa", sondern "Konzert Schönbrunn" heißen werde. Dies sei das Ergebnis von "produktiven und für beide Seiten positiven Verhandlungen" der Marketingagentur T.E.A.M. Marketing AG und des ORF, hieß es in der Aussendung. "Wir sind stolz darauf, trotz aller Unkenrufe in österreichischen Medien in den letzten Monaten, die so erfolgreiche Zusammenarbeit auch in den nächsten Jahren fortzusetzen", sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz laut Aussendung.

T.E.A.M. hat seit 1991 die exklusive Vermarktung der UEFA Champions League und seit 2004 auch des Eurovision Song Contests inne.

Lorenz: "Mehr als verantwortungsvoll" mit den ORF-Geldern umgegangen

Zwar haben die Wiener Philharmoniker eine neue Marketingagentur und musste der ORF mit dieser monatelang über die Produktionsbedingungen und Finanzmittel zur Übertragung des Neujahrskonzerts verhandeln - nach Angaben des ORF ist dieser jedoch aus den Verhandlungen "praktisch kostenneutral" ausgestiegen. Dies sagte ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz am Mittwochabend zur APA. Am Verhandlungstisch mit der Marketingagentur T.E.A.M. habe es "einen Hauptgewinner" gegeben: "Das österreichische Publikum", so Lorenz.

Die genauen Modalitäten des neuen Vertrages, der dem ORF bis 2012 die Produktion und redaktionelle Verantwortung des Neujahrskonzertes und des "Konzerts Schönbrunn" (ehemaliges "Konzert für Europa") zugesteht, seien "natürlich Geschäftsgeheimnis". Jedoch betont Lorenz, dass der ORF aus den "durchaus auch zähen" Verhandlungen "praktisch kostenneutral ausgestiegen" sei. "Nicht zuletzt deshalb haben die Verhandlungen so lang gedauert", so Lorenz, der die Gespräche über "Produktionsbedingungen, aber auch um Geld" für den ORF mit T.E.A.M. geführt hat. Man sei "mehr als verantwortungsvoll" mit den ORF-Geldern umgegangen. (APA