Lange Wartezeiten an der Grenze
Ganze 2000 LKW zählte man knapp vor Weihnachten in den Warteschlangen vor der lettisch-russischen Grenze. Der Vorfeiertagsverkehr bedeutet jährlich einen Höhepunkt der Geduldprobe. Das Problem freilich besteht das ganze Jahr über. 30 km Stau sind durchaus nicht ungewöhnlich. Der Rekord lag bei 50 Kilometer, was eine Woche Wartezeit bedeutet. Am stärksten staut es sich gewöhnlich vor dem Übergang Terekhovo-Burachki auf dem Weg nach Moskau, kaum weniger am Übergang Grebnevo-Ubylinka auf der Schnellstraße nach Petersburg. Aber auch auf der estnisch-russischen (Narva-Brücke) und finnisch-russischen Grenze sind tagelange Wartezeiten keine Seltenheit.
Das leidige Phänomen hat mehrere Ursachen. Da ist zum einen der russische Zoll, der nicht nur ob seiner Korrumpiertheit verrufen ist, sondern auch für seine formalistische Penibilität und der damit einhergehenden Trägheit. Freilich mangelt es nicht nur auf russischer Seite an genügend Zollstationen, auch auf der baltischen Seite ist man für das große Transitaufkommen ungenügend ausgerüstet.
Zusätzliche Gebühren, verschärfte Kontrollen
Der Warenaustausch zwischen der EU und Russland steigt jährlich um 20 bis 30 Prozent. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das für den Transit eigentlich prädestinierte Weißrussland zusätzliche Transitgebühren einhebt und angeblich Transportkontrollen verschärft hat, weshalb die Frächter lieber den Weg über Litauen und Lettland nach Russland nehmen. Da Lettland mit Riga auch den größten eisfreien Ostseehafen besitzt, kommen zusätzliche Waren auch noch auf dieser Route ins Land.