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Heidemaria Onodi hat am Mittwoch ihr Unterstützerkomitee vorgestellt.

Foto: Reuters/HEINZ-PETER BADER
St. Pölten - Heidemaria Onodi, die Spitzenkandidatin der SPÖ für die Landtagswahl in Niederösterreich am 9. März, hat am Mittwoch ihr Unterstützerkomitee vorgestellt: "Stimmen mit Herz".

"Wir setzen nicht wie andere auf den Promi-Faktor", sagt Gabriele Ernst, die Initiatorin des Komitees "der einfachen Leute". Insgesamt sind es rund 200 Leute. Die Unterstützer verstehen sich als "Plattform für Menschen aus allen Berufsgruppen".

Ende Jänner präsentierte die ÖVP eine Unterstützerkampagne: "wir:pröll". Der Fußballnationaltrainer Josef Hickersberger, Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad und Schauspielerin Ulrike Beimpold gehören zu den Unterstützern. Auf Seite der SPÖ wolle man "bewusst kein Seitenblicke-Komitee, sondern "Personen, die mitten im Leben stehen", sagte die Kommunikationstrainerin Ernst. Einige bekannte Namen finden sich aber trotzdem: Kabarettist Alexander Bisenz, Künstler Karl Hodina und Bäcker Wolfgang Hager.

Bäcker für Gegenpole

Dem St. Pöltner Bäcker Wolfgang Hager ist in erster Linie der "Ausgleich" wichtig, denn er sehe Politik wie ein Unternehmen und da sei es wichtig, Gegenpole zu haben.

Obwohl Hager findet, dass der Landeshauptmann Erwin Pröll einen "super Job" macht, engagiert er sich für die Konkurrentin von Pröll, Heidemaria Onodi, die seit 2001 an der Spitze der Landes-SPÖ steht. Einer der Gründe: "Der ländliche Raum leidet", Hager sieht die Gefahr, dass "in Zukunft nur noch Fachmärkte und Einkaufszentren" bestehen.

"Kein Widerspruch"

Unternehmer und Sozialdemokrat zu sein, ist für ihn "kein Widerspruch". Er glaube, dass zu viel konzentrierte Macht nicht gut sei. Als Beispiel führt er die Bäckervereinigung an: "Dass die Innung der Bäcker extrem in der Hand der Volkspartei ist, tut der Branche nicht gut".

Das Unterstützerkomitee "Stimmen mit Herz" wird durch drei bis vier Auftritte für Onodi wahlkämpfen und verschiedene Aktionen koordinieren. Wolfgang Hager versteht es auch als Thinktank für die Partei, um seine Sicht als Unternehmer einzubringen. Den derzeitigen Wahlkampf wünscht er sich "pointierter", Empfehlungen an die Partei will er aber nicht abgeben.

KPÖ tritt an

Auch die KPÖ wird landesweit am Wahlzettel stehen. Spitzenkandidat Franz Kral: "Ja, wir haben's beinand'". Ziel der Partei sei, das Wahlergebnis der vorigen Landtagswahl in Niederösterreich zu verbessern. Damals, 2003, erreichte die Partei 0,8 Prozent, heuer will sie "über ein Prozent kommen." Vor dem BZÖ zu liegen sei kein Wahlziel.

Kral ist seit 25 Jahren Gemeinderat in Krems. Dass das Wählerpotential der Kommunisten beschränkt sei, ist ihm bewusst. Er will "poli-tisch Denkende und Unzufriedene ansprechen." Die Performance der Sozialdemokraten bezeichnet er als "Trauerspiel".

Deren Sympathisanten möchte er aber nicht gezielt ansprechen, "wir wollen mit unseren Forderungen punkten". Wichtigstes Ziel: "Umverteilung von Reich zu Arm." Insgesamt sieht der Gemeinderat die soziale Situation in Niederösterreich als "nicht so rosig".

BZÖ noch nicht sicher

Während sich die KPÖ freut, ist noch nicht sicher, ob das BZÖ landesweit antreten wird. In jedem der 21 Wahlkreise müssen 50 Unterstützungserklärungen gesammelt werden. Derzeit gibt es im Bezirk Waidhofen an der Thaya nicht genug Unterschriften für das BZÖ.

Bis Freitag müssen der Bezirkshauptmannschaft die Unterstützungserklärungen vorgelegt werden. Davor möchte die Partei auch ihren Spitzenkandidaten für die Landtagswahl nicht der Öffentlichkeit präsentieren.

"Christen" in Mödling Bis dahin hat auch noch "Die Christen-Partei" Zeit, die notwendigen Unterstützungserklärungen in den Wahlkreisen zu sammeln. Derzeit reicht es nur im Bezirk Mödling aus, um auf den Stimmzettel zu kommen. (DER STANDARD, Printausgabe 7.2.2008)