Im Gegensatz zu Air France-KLM, die Mailand Malpensa von einem internationalen Drehkreuz zu einem regionalen Flughafen herabstufen will, um den rentableren Flugplatz Rom Fiumicino zu begünstigen, will Air One verstärkt Flüge, darunter internkontinentale Verbindungen, vom Mailänder Flughafen anbieten. Die Airline hofft somit, die Unterstützung norditalienischer Politiker und Unternehmer zu gewinnen, die sich vehement gegen die Degradierung Malpensas wehren.
Abzug aus Mailand
Alitalia will schon ab April zum Großteil Mailand Malpensa verlassen. Der Aufsichtsrat der finanziell angeschlagenen Airline hat offiziell die Streichung von 180 Flugverbindungen von dem lombardischen Airport angekündigt. Ab 31. März werden unter anderem 14 interkontinentale Alitalia-Flüge von Malpensa auf Rom Fiumicino verlegt. Der von Alitalia vor kurzem beschlossene "Überlebensplan" sieht von Malpensa nur noch drei Langstreckenziele vor: New York, Tokio und Sao Paulo.
Norditalienische Politiker drohen mit Protesten. Am 17. Februar ist eine Demonstration der föderalistischen Oppositionspartei Lega Nord gegen den Rückzug Alitalias von Malpensa vorgesehen. Die Regierung des scheidenden Ministerpräsidenten Romano Prodi sucht nach Lösungen. Regierungsstaatssekretär Enrico Letta hat im Rahmen der Verkaufsverhandlungen Alitalia-Air France einen Plan verfasst, um den Forderungen aus Norditalien entgegen zu kommen: So soll es soziale Abfindungen für 700 Arbeitskräfte des Flughafens, sowie die Aufrechterhaltung von Business-Verbindungen geben, die für die lombardischen Unternehmer als besonders wichtig gelten.