Schlechte Nachrichten für Microsoft-Chef Steve Ballmer

Eine - vorübergehende - Abfuhr hatte Microsoft im September 2007 von den Mitgliendern der International Organization for Standardization (ISO) erhalten: Allen "Bemühungen" des Konzerns zum Trotz wurde eine flotte Standardisierung des Office Open XML-Dateiformats mehrheitlich abgelehnt.

Doch nun holt Microsoft ein, mit welchen Methoden man im Vorfeld versucht hat, die Abstimmung noch für sich zu entscheiden: Die Europäische Union will im Rahmen der im Jänner neu aufgenommen Untersuchungen gegen den Softwarekonzern auch die entsprechenden Vorgänge etwas näher beleuchten, dies berichtet das Wall Street Journal.

Umdrehen

Microsoft sah sich damals mit massiven Vorwürfen konfrontiert. So seien etwa in Schweden Stimme mehr oder weniger direkt "gekauft" worden, in Portugal hätten GegnerInnen aufgrund "mangelnder Sitzplätze" keinen Platz für eine Teilnahme an der Abstimmung gefunden. In anderen Ländern habe das Unternehmen mit der Unterstützung befreundeter Unternehmen versucht das Ergebnis in letzter Sekunde zu kippen. So war etwa das entsprechende Gremium in Italien innerhalb von wenigen Tagen von 6 auf 85 Personen angewachsen.

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Unterdessen wirbt Microsoft derzeit für "mehr Auswahl" bei den Dokumentformaten. Ende des Monats steht schließlich die Schlussabstimmung über eine mögliche ISO-Standardisierung von OpenXML an. Das von mehreren Herstellern unterstützte OpenDocument-Format hat diesen Schritt schon vor einiger Zeit hinter sich gebracht. (red)