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Khalid Sheikh Mohammed nach seiner Verhaftung im pakistanischen Rawalpindi, März 2003.

Foto: AP

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Die Angeklagten:

  • Khalid Sheikh Mohammed
  • Walid Bin Attash (Bild)
  • Ramzi Binalshibh
  • Ali Abd al-Aziz Ali
  • Mustafa Ahmad al-Hawsawi
  • Mohammed al-Qahtani

  • Foto: AP /ABC News
    Miami - Die US-Behörden streben in dem Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 die Todesstrafe an. Staatsanwälte des Militärs würden noch am Montag Klage gegen den angeblichen Al-Kaida- Chefplaner Khalid Scheich Mohammed und fünf weitere Guantanamo-Häftlinge einreichen, sagten mit dem Vorgang befasste Behördenvertreter am Montag.

    Bei einer Verurteilung drohe den Angeklagten die Todesstrafe. In 30 Tagen soll die erste offizielle Anhörung vor Gericht stattfinden. Nach Einschätzungen von Experten wird der eigentliche Prozess frühestens "in Monaten" beginnen und möglicherweise Jahre dauern. Die Klage wäre die erste vor dem Guantanamo-Tribunal, bei der den Beschuldigten eine direkte Beteiligung an den Anschlägen zur Last gelegt wird.

    Mord in 2973 Fällen

    Zudem würde erstmals vor dem Gericht die Todesstrafe gefordert. Den Männern wird vorgeworfen, sich mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verschworen zu haben, um Zivilisten anzugreifen und zu töten. Ihnen soll der Prozess wegen Mordes in 2973 Fällen gemacht werden. Insgesamt werden ihnen 169 verschiedene Straftaten zur Last gelegt. Die Militärrichterin Susan Crawford wird nun zunächst prüfen, ob die Beweise für die Eröffnung eines Prozesses ausreichen.

    "Der 11. September 2001 war ganz offensichtlich ein bestimmender Moment in unserer Geschichte und ein bestimmender Moment im globalen Krieg gegen den Terror, und dieses Verfahren ist der nächste Schritt", sagte US-Präsidialamtssprecherin Dana Perino.

    Geständnis

    Mohammed hat einem im März 2007 veröffentlichten Vernehmungsprotokoll zufolge zugegeben, die Anschläge im Auftrag von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden geplant zu haben. Dem zufolge gestand er auch weitere Angriffe, wie etwa einen Bombenanschlag auf einen Nachtclub der indonesischen Insel Bali und einen Angriff auf das World Trade Center 1993. Außerdem hat er eigenen Angaben zufolge den US-Journalisten Daniel Pearl enthauptet.

    Ob das Geständnis vor Gericht jedoch Bestand hat, ist unklar, da der US-Geheimdienst CIA eingeräumt hat, bei den Befragungen Mohammeds die umstrittene Verhörmethode des "waterboardings" eingesetzt gehabt zu haben. Die Methode, bei dem das Opfer das Gefühl hat, zu ertrinken, wird weithin als Folter eingestuft. Die Regel des Guantanamo-Tribunals wie auch ein von den USA unterzeichnetes internationales Abkommen verbieten den Einsatz von Beweisen, die durch Folter erbracht wurden.

    Auf dem US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba sitzen derzeit 275 Häftlinge ein. Die Justizbehörden wollen etwa 80 von ihnen vor Gericht bringen. (Reuters/APA/red)