Hamburg - Das Hamburger Emissionshaus MPC Capital will den Konkurrenten HCI Capital übernehmen. Mit dem Zukauf will MPC seine Marktführerschaft bei geschlossenen Fonds ausbauen.

Den HCI-Aktionären würden 14,22 Euro je Aktie geboten, teilte MPC am Dienstag mit. Der Preis liegt nur drei Prozent über dem Schlusskurs vom Montag von 13,81 Euro. An der Börse kletterte die HCI-Aktie nach Bekanntgabe der Übernahmeofferte um rund sechs Prozent auf 14,70 Euro. Börsianern zufolge spekulieren einige Anleger auf eine Erhöhung des Angebots.

MPC zufolge wurde mit der luxemburgischen Corsair III Investments bereits einen Vertrag über den Erwerb ihrer 20-prozentigen HCI-Beteiligung geschlossen. Dafür wolle MPC eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital beschließen. 15,1 Prozent der HCI-Anteile besitzt MPC bereits. Der HCI-Großaktionäre und Produktpartner Peter Döhle werde das Angebot für seinen 10,7-prozentigen Anteil an dem Fondsanbieter hingegen nicht annehmen. Er wolle das Vorhaben aber nicht blockieren. Rund die Hälfte der HCI-Anteile ist breit gestreut.

Turbulenzen

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das HCI-Papier auch wegen der Finanzkrise um knapp ein Drittel verbilligt. Dadurch sei der Zeitpunkt für den Einstieg günstig, sagte ein MPC-Sprecher. Eine Mindestannahmeschwelle gebe es nicht.

Beiden Gesellschaften bleiben MPC zufolge als unabhängige Unternehmen mit eigenen Marken erhalten. Arbeitsplätze sollen nicht abgebaut werden. Zu möglichen Synergien äußerte sich MPC nur vage. Eine engere Zusammenarbeit beider Firmen ermögliche den Austausch von Know-how, die gemeinsame Nutzung der Netzwerke, Vertriebswege und der Mitarbeiter. Zudem eröffneten sich neue Investitionsmöglichkeiten.

Per Ende 2007 betrug das Investitionsvolumen beider Unternehmen zusammen rund 30 Mrd. Euro. Zusammen platzierten sie 730 geschlossene Fonds und offene Kapitalanlagen. Beide Firmen kommen zusammen auf 260.000 Kunden und 555 Mitarbeiter. (APA/Reuters)