Wien - Die Chancen, dass der Verkauf des insolventen niederösterreichischen Kunststoffmaschinenherstellers Battenfeld Ende März über die Bühne gehen kann, steigen: Bis jetzt hätten sich bereits mehr als 100 Interessenten gemeldet, betonte Masseverwalter Michael Lentsch im "WirtschaftsBlatt". Bis 29. Februar sollten dann die verbindlichen Angebote vorliegen. Gemeldet hätten sich neben vielen strategischen Interessenten auch Interessenten aus der Branche.

100 Interessenten wären "für die Gläubiger schön", so Insolvenzspezialist im Kreditschutzverband von 1870 (KSV), Alexander Klikovits, zur APA. Erfahrungsgemäß bleibe aber nur ein harter Kern übrig. Der Verkauf müsse Ende März stehen, denn bis dahin sei der Überbrückungskredit von 15 Mio. Euro erschöpft. Die Gläubiger werden eine Quote erhalten, allerdings weniger als 20 Prozent.

Wie berichtet hat Masseverwalter Lentsch Deloitte Wien mit der Abwicklung der Verkaufstransaktion beauftragt. Deloitte hat die Investorenansprache und die Aussendung der transaktionsrelevanten Unterlagen über.

Verbindliche Angebote

Nach Abgabe eines unverbindlichen Angebots werden ausgewählte Investoren zur Due Diligence (Unternehmensprüfung) eingeladen. Im Anschluss daran werden die verbindlichen Angebote eingeholt. Das Transaktionspaket umfasst auch die wieder eingegliederte Service- und Ersatzteil-Sparte, die als eigentliches "Zuckerl" des Gesamtpakets gilt. Der Verkauf wird auch vom bisherigen Eigentümer Adcuram Group AG voll inhaltlich mitgetragen und unterstützt.

Die Fortführung des 472-Mann-Betriebs dürfte nicht ganz einfach sein. "Wir hängen ein bisschen mit dem Material, das Geld ist schon da, aber es fängt nicht von heute auf morgen zu laufen an", sagt Jürgen Hütterer, Arbeiter-Betriebsrat bei Battenfeld, zum WirtschaftsBlatt. "Solange wir keinen neuen Eigentümer haben, werden die Lieferanten keine Materialvorräte zu uns herlegen." Aber soweit Material da ist, laufe die Produktion. Mit den Lieferanten laufen derzeit Diskussionen über Eigentumsvorbehalte, so Klikovits. (APA)