Die neue ÖBB-Personenverkehrschefin Gabriele Lutter verspricht ihren Fahrgästen einige Zuckerl.

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Salzburg - Mehr Information und Service für die Fahrgäste, schnellere Anschlüsse, weniger Langsam-Fahrstellen und modernere Waggons, das sind die Ziele der neuen Personennahverkehrs-Chefin der Österreichischen Bundesbahnen, Gabriele Lutter, die seit zwei Monaten im Amt ist. Für diese Ziele sei das Budget 2008 für Basisinvestitionen von 300 auf 370 Millionen Euro erhöht worden, sagte Lutter in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe).

"Wir müssen Information und Service verbessern. Mir selbst ist es oft passiert, dass auf der Anzeigetafel eine Verspätung gemeldet wird, und die Lautsprecher andere Zeiten durchgeben. Die Fahrgäste wollen aber klare und ehrliche Informationen", sagte Lutter. Auch die alten Schlierenwagen aus den 60er Jahren sollen ausgemustert werden. Für den Nahverkehr seien neue Talent-, Desiro- und Dosto-Garnituren bestellt worden.

Verbesserung der Infrastruktur

Die Wünsche der Fahrgäste will die Managerin an die Infrastruktur Betrieb AG und Bau AG weiterleiten. "Deshalb arbeiten wir am Umbau der Bahnsteige und an der Beseitigung der Langsamfahrstellen", von denen es derzeit zu viele gebe - nämlich mehr als 300. "Ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren ebenfalls mehr Geld für die Bestandsstrecken bekommen. Denn wir müssen die Langsamfahrstellen in Hinblick auf den Taktverkehr eliminieren. Sonst können wir auch die Anschlüsse nicht gewährleisten", so Lutter. Der neue Taktverkehr für ganz Österreich sei für den Fahrplanwechsel 2009 geplant.

Keine Konkurrenz

Lutter kündigte auch an, den Parallelverkehr zwischen Bahn und Bus abzuschaffen. "Es hat keinen Sinn, wenn sich Bus und Bahn gegenseitig Konkurrenz machen. Sie müssen sich ergänzen. Wir brauchen ein abgestimmtes Fahrplankonzept zwischen beiden Verkehrsmitteln mit attraktiven Intervallen."

Die Preise der Tickets bezeichnete die ÖBB-Managerin als "im internationalen Vergleich günstig". Preissteigerungen sollte es nie über der Inflationsrate geben. Ein Generalabo für alle "Öffis" sollte nach Ansicht Lutters unter 2.000 Euro pro Jahr kosten. "Die kolportierten 2.400 Euro sind sicher zu viel. Wir streben an, dass es noch heuer kommt." (APA)