Schon wenige Monate nach der Trennung zeigte sich der Absturz gebremst: Bei der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl Ende Oktober 2005 liefen der FPÖ nur mehr 30 Prozent der Wähler davon - während es zuvor bei Landtagswahlen meist über die Hälfte waren. Das war schon ein Erfolg für die Partei, deren Landtagswähler sich von fast einer Million im Jahr 1999 auf nicht einmal mehr 500.000 halbiert haben.
Erster Stimmenzuwachs bei Nationalratswahl 2006
Die Nationalratswahl 2006 brachte der FPÖ dann den ersten Stimmenzuwachs seit 1999. Der fiel zwar mit nicht ganz sechs Prozent bzw. 1,03 Prozentpunkten mehr Stimmenanteil (auf 11,04 Prozent) noch etwas mager aus. Ein Wermutstropfen war auch, dass die FPÖ erstmals bei NR-Wahlen knapp hinter den Grünen auf Platz vier landete. Aber die Blauen freuten sich darüber, dass die langen Jahre der schweren Wahlschlappen vorüber waren. Bei der Nationalratswahl 2002 waren ihnen immerhin noch fast zwei Drittel der Wähler davongelaufen - was ein Rekord-Minus von 16,9 Prozentpunkten auf einen Stimmenanteil von nur noch 10,0 Prozent bedeutete.
Dies bestätigte sich auch bei der einzigen Wahl seither - der Grazer Gemeinderatswahl am 20. Jänner 2008. Da schaffte die FPÖ einen beachtlichen Wählerzuwachs von 40 Prozent. Mit nunmehr 10,85 Prozent sind die Blauen aber noch weit von ihren früheren Spitzenergebnissen - in Graz 26,8 Prozent im Jahr 1999 - entfernt.
Negativer Rekordwert
In die NÖ-Wahl starten die Blauen von einem negativen Rekordwert aus: Die 2003 erreichten 4,49 Prozent sind der niedrigste Stimmenanteil, den je eine Landtagspartei hatte - und bescherten der FPÖ den vierten Platz hinter den Grünen. In der Steiermark schafften die Freiheitlichen 2005 zwar 4,56 Prozent, kamen damit aber nur auf Platz fünf und flogen aus dem Landtag.
Niederösterreich war für die Blauen schon immer ein schwieriges Pflaster: Erst 1988 schafften sie den Einzug in den Landtag. Seither schnitten sie dort meist etwas schwächer ab als in anderen Ländern. Auch ihr bestes NÖ-Ergebnis - 16,08 Prozent im Jahr 1998 - war bei weitem kein parteiinterner Rekord.
BZÖ kein gefährlicher Gegner
In NÖ wird am 9. März auch das BZÖ antreten - das sich bisher nicht gerade als gefährlicher Gegner der FPÖ erwiesen hat. Das Bündnis blieb bei seinen bisher zwei Landtagswahlen (Wien und Steiermark) unter der Wahrnehmungsgrenze. Dank Kärnten schaffte es aber den Einzug in den Nationalrat und im Jänner 2008 gelang auch der Sprung in den Grazer Gemeinderat.
Bei drei der bisher vier Wahlen, bei denen FPÖ und BZÖ getrennt antraten, bekamen die Blauen jeweils fast drei Viertel der Stimmen des rechten Lagers. Sogar noch mehr schaffte FPÖ-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache als Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl 2005 - nämlich 93 Prozent. Spitzenkandidat des BZÖ in Wien war übrigens Hans Jörg Schimanek - der jetzt auch in NÖ die Orangen in die Wahl führt.
80 Prozent des Dritten Lagers für FPÖ