Paris - Der zweitgrößte europäische Autobauer PSA Peugeot Citroen strebt einen Ausbau seiner Motoren-Partnerschaft mit BWM an. "Wir vertiefen unsere Verbindung", sagte Konzernchef Christian Streiff am Mittwoch bei Vorlage der Geschäftszahlen 2007. Zu Berichten, die BMW-Kooperation könne auf Daimler ausgeweitet werden, äußerte sich der Chef des französischen Konzerns nicht.

Im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung will BMW die Zusammenarbeit mit Konkurrenten verstärken, vor allem bei der Entwicklung von Motoren, und damit Kosten sparen. Ein möglicher Partner ist Daimler. Mit den Franzosen arbeiten die Münchner bereits seit Dezember 2004 beim Bau von Kleinwagen-Motoren zusammen. Die beiden Konzerne stellen gemeinsam 1,4- und 1,6-Liter-Motoren her, die in kleinen Peugeot-Modellen und im Mini zum Einsatz kommen. Darüber hinaus prüft BMW Kooperationen mit anderen Herstellern. Die Gespräche kämen gut voran, seien aber noch nicht abgeschlossen, hieß es bisher.

Angestiegener Betriebsgewinn

Für das abgelaufene Jahr vermeldete Peugeot einen unerwartet deutlichen Anstieg des Betriebsgewinns. Zudem kurbelte der zweitgrößte europäische Autobauer seine angepeilte Gewinnmarge für das laufende Jahr nach oben. Die Anleger reagierten erfreut auf die Nachrichten: An der Pariser Börse stiegen Peugeot-Aktien mehr als fünf Prozent auf etwa 50 Euro.

Dennoch warnte Peugeot-Chef Streiff, das Geschäftsklima sei angesichts einer schwächeren Nachfrage in Westeuropa und einem Anstieg der Rohstoffpreise rauer geworden. Er blicke daher weniger optimistisch in die Zukunft als noch vor einem Jahr, erklärte Streiff auf einer Analysten-Konferenz. Dennoch bekräftigte das Unternehmen sein Ziel, im laufenden Jahr zwischen 3,55 und 3,65 Mio. Autos zu verkaufen. Das wäre eine Steigerung um rund fünf Prozent. Dabei werde das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wegen neuer Modelle wie etwa dem C4 Picasso etwas stärker ausfallen. Die Pläne für einen Einstieg in den US-Markt beerdigten die Franzosen aber.

Wachstum in neuen Märkten

Während die Nachfrage in Westeuropa in den nächsten Monaten sinken dürfte, sei auf neueren Märkten wie Osteuropa, China und Russland mit Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich zu rechnen, teilte der Autokonzern weiter mit. Dieser Trend wirkt sich auch auf die Belegschaft aus. Die Anzahl der Beschäftigten sank im vergangenen Jahr um rund 8230 auf etwa 113.700, wobei in Westeuropa mehr als 10.200 Stellen wegfielen und in anderen Regionen entsprechend mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Der Betriebsgewinn kletterte 2007 auf 1,75 Mrd. Euro von 1,12 Mrd. Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Der Nettogewinn betrug 885 Mio. Euro nach 183 Mio. Euro. Experten hatten mit einem Betriebsgewinn von 1,48 Mrd. Euro und einem Reingewinn von 910 Mio. Euro gerechnet. Die operative Gewinnmarge kletterte im vergangenen Jahr auf 2,9 Prozent von 2,0 Prozent im Vorjahr. Im laufenden Jahr soll sie auf 3,5 Prozent gesteigert werden. (APA/Reuters)